Mit dem Moover hatte METZ eine klare Vision: einen Premium-E-Scooter salonfähig machen. Allerdings konnte die Idee die Marktteilnehmer nicht überzeugen und der Hersteller hat jetzt Insolvenz beantragt. Allerdings ist das Unternehmen nicht zum ersten Mal insolvent, denn bereits vor sechs Jahren erfolgte eine Sanierung. Der Grund für die Firmenpleite sei die stark gesunkene Nachfrage im ersten Halbjahr dieses Jahres.

Coronakrise hat Metz den Mecatech in die Insolvenz getrieben

Die Coronakrise hat viele Unternehmen hart getroffen. Dies gilt auch für METZ Mecatech. Das Unternehmen musste nun aufgrund der stark gesunkenen Nachfrage die Insolvenz anmelden. Wie Lauri Joukhi, der Geschäftsführer des Unternehmens, gegenüber dem Onlineportal Nordbayern.de zu verstehen gab, habe die Coronakrise dem Unternehmen „den Boden unter den Füßen weggezogen.“

Dabei musste das Unternehmen bereits zuvor eine Insolvenz durchleben. Vor rund 6 Jahren erklärte sich Metz für zahlungsunfähig. In diesem Zuge kaufte ein chinesisches Unternehmen die Fernsehsparte und führte die unter der Firma Skyworth weiter. Die Reste, hierbei handelt es sich um die Herstellung von Kunststofftechnik und Blitzgeräten, wurde in das neue Unternehmen METZ Mecatech ausgelagert und verkauft.

Premium-E-Scooter ohne Durchschlagskraft

In den kommenden Jahren konzentrierte das Unternehmen seine Energie auf den Bereich der E-Scooter. Mit einem hochwertigen Premiummodell wollte das Unternehmen den Markt dominieren und den Metz Moover zum führenden E-Scooter machen.

Mit der Einführung der eKFV stellte METZ auch seinen ersten E-Scooter, den METZ Moover vor. Dieser passte in die Zeit und sollte dazu beitragen, die urbane Mobilität nachhaltig zu transformieren. Allerdings hat der Hersteller nicht nur in Sachen Image auf das Premium-Segment geschaut. Auch der Preis sollte Premium sein. Mit einem Listenpreis von mehr als 2.000 Euro kostet der METZ Moover so viel wie ein E-Bike. Dass die Preise für einen E-Scooter auch geringer ausfallen können, zeigen zahlreiche andere Hersteller. Dabei muss auch die Qualität nicht schlechter sein. Hersteller wie ePowerFun oder STREETBOOSTER zeigen, dass ein fairer Preis auch mit einer guten Qualität einhergehen kann.

Hohe Ziele konnten nicht erreicht werden

Der hohe Preis hatte natürlich auch einen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der E-Scooter. So konnte das Unternehmensziel von 10.000 E-Scootern pro Jahr schlicht und ergreifend zu keinem Zeitpunkt erzielt werden. Stattdessen musste eine Reduzierung der Ziele auf nur noch 2.000 Modelle erfolgen. Doch auch dies war zu viel, denn zur Beantragung der Insolvenz lag die Zahl der Verkäufe nur bei knapp 600 Stück.

Doch wäre dies nicht bereits schlimm genug, so musste das Unternehmen für diese ernüchternden Verkaufsdaten hohe Aufwendungen erbringen. Auch der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Harald Schwartz, bestätigte die hohen Aufwendungen in der Bilanz.

Doch Metz Mecatech soll nun nicht einfach von der Bildfläche verschwinden. Zum aktuellen Zeitpunkt sucht das Management händeringend nach einem Käufer, der auch die 139 Mitarbeiter übernehmen kann. Dieses Ziel dürfte jedoch nur schwer zu erreichen sein, denn das Portfolio des Unternehmens ist bereits diversifiziert. Zum aktuellen Zeitpunkt sollen drei Interessenten ein Angebot auf das Unternehmen angefragt haben.

Fazit: Fortbestand von METZ unklar

Uns hat die Mitteilung der METZ-Insolvenz ehrlich gesagt etwas überrascht. Immerhin stand der METZ Moover noch auf unserer Liste der E-Scooter, die wir gerne testen wollen. Allerdings überrascht es uns nicht, dass die Nachfrage nach diesem Premium-E-Scooter verschwindend gering ist. Andere Hersteller bieten technisch bessere Modelle zu einem geringeren Preis. So können Käufer beim STREETBOOSTER One eine hervorragende Verarbeitung genießen und zeitgleich von einer hohen Reichweite sowie einem spaßigen Antritt profitieren. Zudem zeigt der Segway Ninebot MAX G30D, wie Elektromobilität funktioniert und setzt den Maßstab in Sachen Reichweite. Es ist natürlich Schade, dass der METZ Moover nun vom Markt verschwindet, doch in Zukunft werden uns andere Hersteller mit ihren Produkten begeistern.


Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.