Zusammenfassung
Gesamtergebnis
90 %
Verarbeitung
93 %
Motorleistung
92 %
Agilität
83 %
Akku
95 %
Reichweite
100 %
Alltagstauglichkeit
82 %
Bremsen
100 %
App
80 %

Der Hamburger E-Scooter Hersteller Egret hat das eigene Produktportfolio grundlegend überarbeitet. Mit dem Egret Pro und dem Egret X bietet das Unternehmen nun zwei besonders hochwertige E-Scooter an.

Für einen ausführlichen Test haben wir den Egret Pro erhalten. Ich habe den E-Scooter über einen Zeitraum von einem Monat im Alltag verwendet und zeige dir, was mir bei meinem Egret Pro Test aufgefallen ist. Am Ende des Testberichts weißt du, ob der Egret Pro den hohen Preis rechtfertigt oder du stattdessen einen anderen E-Scooter in Betracht ziehen solltest.

Egret Pro im Test
Der Egret Pro präsentiert sich als schöner E-Scooter

Erster Eindruck zum Egret Pro

Im Oktober 2022 haben wir Egret zwecks eines Produkttests kontaktiert. Zur Wahl standen der Egret Pro sowie der Egret X. Wir haben uns für den beliebten Egret Pro entschieden, da sich dieser in der Community einiger Beliebtheit erfreut.

Als es dann an der Tür klingelte, durfte ich mir das Paket direkt von UPS abholen. An dieser Stelle war ich das erste Mal wirklich überrascht, denn das Paket ist wirklich groß und schwer. Dieser erste Eindruck sollte sich beim Auspacken des Egret Pro auch bestätigen.

Da es sich in meinem Fall um ein Testgerät handelte, hatten bereits andere Redaktionen diesen Egret Pro erhalten. Die Verpackung war dementsprechend nicht mehr neuwertig. Allerdings war dem Egret selbst nicht anzumerken, dass dieser bereits benutzt wurde – der Kilometerstand meines Testgeräts betrug lediglich 3 km.

Beim Auspacken deines Egret Pro solltest du dir Hilfe holen

Der Egret Pro ist ein schwerer E-Scooter. Vermeide Beschädigungen beim Auspacken und hole dir Hilfe. Zu zweit lässt sich dieser E-Scooter besser auspacken und du vermeidest Beschädigungen.

Der Egret Pro kommt teilmontiert. Wie bei fast allen E-Scootern üblich, musst du auch beim Egret Pro die Lenkstange befestigen. Egret liefert dafür passendes Werkzeug mit, welches sehr hochwertig wirkt.

Egret Pro Lenker montieren
Beim Egret Pro musst du die Schrauben für den Lenker selbst montieren

Prüfe vor der Montage unbedingt die Funktionen des E-Scooters. Dieser sollte sich an- und ausschalten lassen. Ist dies nicht der Fall, solltest du die Steckverbindungen kontrollieren. Sobald du den Egret Pro anschaltest, musst du ein Passwort vergeben – dieses dient zum sicheren Abstellen deines Egret.

Insgesamt kann der Egret Pro im Test auf den ersten Blick einige Punkte sammeln. Die Verarbeitung ist jedem Zweifel erhaben. Auch das Design gehört aus meiner Sicht zu den schönsten und modernsten auf dem E-Scooter-Markt – dementsprechend gehört der Egret Pro auch zu den besten E-Scootern.

Die technischen Details des Egret Pro im Test

Egret Pro
Egret Pro
Listenpreis1.199,00 €

Vorteile
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Modernes Design
  • Hohe Reichweite
  • Sehr hoher Fahrkomfort
  • Gute Motorleistung
Nachteile
  • Sehr hoher Preis

Bei den technischen Details wirkt der Egret Pro erst mal vielversprechend. Aus meiner Sicht ist der Egret Pro der Nachfolger des sehr guten Egret Ten V4, der mich bereits in meinem damaligen Test überzeugte.

Allein basierend auf den technischen Rahmendaten erscheint es so, als könne der Egret Pro die damaligen Vorzüge noch weiter verbessern. So erwartet dich beim neuen Pro ein großer Akku mit 840 Wattstunden, der laut Hersteller für bis zu 80 km Reichweite ausreicht.

Außerdem leistet der starke Motor dauerhaft 500 Watt und bringt 27 Nm Leistung auf die Straße. Diese Zahlen versprechen eine Menge Fahrspaß und sollten uns auch im Rahmen unseres ausführlichen Testberichts nicht enttäuschen.

Der Audi Electric Kickscooter by Egret

Den Egret Pro gibt es auch im schönen Audi-Design. Dieser wird als Audi Electric Kickscooter by Egret vermarktet und setzt bezüglich Design noch eine Schippe drauf. Rein technisch gibt es keine Unterschiede zwischen den Fahrzeugen.

Auffällig am Lenkrad des Egret Pro ist die Vielzahl an Knöpfen. So gibt es einen Knopf zum An- und Ausschalten des E-Scooters, zur Auswahl des Fahrmodus sowie zur Bedienung der elektrischen Hupe.

Ja, der Egret Pro hat eine elektrische Hupe und verzichtet somit auf eine klassische Klingel. Mehr hierzu aber im weiteren Verlauf des Tests.

Cool ist an dieser Stelle, dass der Egret Pro wirklich praktisch entworfen wurde. So kannst du hier auch einfach dein Smartphone laden, da der Pro über einen USB-Port verfügt.

Eine Änderung zum Egret Ten V4 ist der Wechsel auf das Daumengas. Bei diesem E-Scooter gibt es kein Zeigefingergas mehr. Das finde ich etwas schade, kann die Entscheidung aber nachvollziehen.

Hervorzuheben ist beim Egret Pro auch die Möglichkeit, die Lenkerhöhe anzupassen. Das ist für einen Touring-E-Scooter wirklich wichtig und gut umgesetzt. Im Lenker integriert ist das Frontlicht. Im Schutzblech findet sich wiederum das Hecklicht mit integriertem Bremslicht wieder. Dieses sieht sehr modern aus und überzeugt uns auf ganzer Linie.

Eine Besonderheit, die uns beim Test des Egret Pro auffiel, ist das integrierte Schloss. Hier kannst du eine Metallöse mit einem Durchmesser von bis zu sechs Zentimeter befestigen und somit deinen E-Scooter absichern.

Die Verarbeitung überzeugt beim Test des Egret Pro

Der Egret Pro platziert sich preislich im oberen Segment der E-Scooter. Dementsprechend hatten wir für unseren Test auch hohe Erwartungen an die Verarbeitung und an das Design.

Insbesondere das Design eines E-Scooters ist ein subjektiver Bewertungspunkt, weshalb wir den Fokus bei der Bewertung eher auf die Verarbeitung legen.

Hierbei haben wir dir folgenden Aspekte geprüft:

  • Materialauswahl
  • Verarbeitungsqualität
  • Display
  • Ausstattung
  • IP-Zertifizierung
  • Erweiterbarkeit
  • Ersatzteile

Und obwohl die Bewertung dieses Abschnitts von den obenstehenden Punkten abhängt, möchte ich noch einige Worte über das Design verlieren. Für mich ist der Egret Pro einer der aktuell schönsten E-Scooter auf dem Markt.

Mir gefällt die Kombination des dunklen Grautons mit dem schlichten und modernen Design dieses E-Scooters. Im Speziellen kenne ich keinen E-Scooter mit einer solch modernen und schicken Lichtsignatur wie den Egret Pro.

Tolle Verarbeitung im Egret Pro Test

Mit Blick auf die Verarbeitung wird der Egret Pro unseren Anforderungen gerecht. Die verwendeten Materialien sind hervorragend und während der Fahrt sind keine störenden Geräusche zu hören. Auch bei der Lackierung hat Egret wirklich gute Arbeit geleistet und einen brillanten E-Scooter auf den Markt gebracht.

Das Testmodell, welches uns der Hersteller für diesen Bericht zur Verfügung stellte, hatte bereits mehrere Redaktionen kennengelernt. Allerdings wirkte der E-Scooter noch immer wie neu. Das ist positiv, denn auch nach einigen hundert Kilometern wirst du weiterhin Spaß an der Verarbeitung haben. Es gab auch keine Macken im Lack oder abgenutzte Schrauben.

Sehr gut gefiel uns auch der gesamte Lenker. Egret setzt weiterhin auf zwei mechanische Bremsen und verarbeitetet hier hochwertige Bremsgriffe. Hier gibt es allerdings auch Verbesserungspotenzial, denn die herausstehenden Schrauben bergen Verletzungspotenzial. Das machte der Wettbewerber von EpowerFun, der ePF-2 im Test, deutlich besser.

Egret Pro Heckansicht
Auch die Heckansicht überzeugt. Besonders cool ist das Licht um das Kennzeichen

Trotz dieser kleinen Schwäche überzeugt der Egret Pro an dieser Stelle. Die verwendeten Materialien sind auch hier hochwertig, die Haptik insgesamt sehr gut. Auch ergonomisch konnte mich der Egret Pro überzeugen – nicht zuletzt wegen der verstellbaren Lenkerhöhe. Die ausgewählten Materialien wirken insgesamt sehr hochwertig.

Beim Dispaly ist der Egret Pro kein echter Pro

Insgesamt überzeugt der Egret Pro im Test mit einer fast perfekten Anordnung des Lenkers. Auch das aus heutiger Sicht recht kompakte Display ist gut. Allerdings zeigt sich bei der Benutzung im Tageslicht, dass das Display doch recht schwer ablesbar ist. Außerdem spiegelt es recht stark. Hier hätte Egret ruhig ein leuchtstärkeres Display verbauen dürfen.

Anzeigt wird im Display der Akkustand, Fahrmodus und die aktuelle Geschwindigkeit. Mit der Egret App lassen sich die Anzeigen erweitern und du erhältst noch mehr Informationen.

Nun wollen wir einen Blick auf die weitere Ausstattung des Egret Pro werfen. Sehr gut gefällt mir das teilintegrierte Rahmenschloss. Dieses E-Scooter Schloss sorgt für ein Maximum an Sicherheit und hindert Diebe am Diebstahl deines E-Scooters. Mit diesem Schloss kannst du deinen Egret Pro einfach mit einem mobilen Schloss verbinden. Somit ist das unsichere Befestigen am Rahmen nicht mehr notwendig.

Egret Pro Lenker
Der Lenker ist breit und ergonomisch, birgt allerdings ein Verletzungsrisiko

Schade ist dahingegen das Fehlen von Blinkern. So verfügen etwa die Modelle ePF-2 City und XT über integrierte Blinker. Auch Trittbrett setzt auf Blinker beim Fritz. Hier erwarte ich bei einem Preis von nahezu 2.000 € etwas mehr Ausstattung. Zudem fehlt die integrierte Federung – hierzu allerdings mehr im weiteren Verlauf des Artikels.

Der Egret Pro bietet hochwertige Zertifizierungen

Ein klarer Vorteil des Egret Pro betrifft die Zertifizierungen. So ist der gesamte E-Scooter nach IPX5 gegen Staub und Wasser geschützt. Die IPX5-Zertifizierung schützt gegen einen Wasserstrahl und gegen hohe Mengen an Staub. Der Akku ist sogar nach IPX7 zertifiziert. Somit kann der Akku auch für eine kurze Zeit unter Wasser bleiben, ohne Schäden zu nehmen.

Abschließend wollen wir noch einen kurzen Blick auf die Ersatzteile werfen. Der Egret Pro wird von der Hamburger Walberg Urban Electrics GmbH gefertigt. Somit profitierst du als Endnutzer von einem deutschen Netzwerk. Auf der Egret-Homepage findest du zahlreiche Zubehörteile – dies auch für die alten Modelle. Dementsprechend wird es auch in den kommenden Jahren ausreichend Ersatzteile für deinen Egret Pro geben. Hier überzeugt Egret als Marke und erzielt die volle Punktzahl in der Kategorie.

Insgesamt ergibt sich eine sehr gute Bewertung für die Verarbeitung. Lediglich die etwas dünne Ausstattung ist zu bemängeln.

Verarbeitung
93 %

Der Fahreindruck des Egret Pro im Test

Im zweiten Teil unseres Egret Pro Tests wollen wir einen dedizierten Blick auf den Motor und das Fahrverhalten werfen. Die Rahmenbedingungen sind hier sehr gut, denn der Egret Pro leistet die gesetzlich zulässige Maximalleistung von 500 W. Die 500 W stehen dem Motor dauerhaft zur Verfügung und sorgen somit für ein spaßiges Fahrverhalten.

Zusätzlich kann der Motor in der Spitze sogar 950 W leisten und gehört somit zu den stärksten E-Scootern am Markt. Allerdings hat etwa der VMAX VX2 im Test noch mehr Leistung gezeigt. Insgesamt bewegt sich der Egret Pro mit der gebotenen Leistung allerdings in der absoluten Oberklasse.

Doch neben einer hohen Leistung ist auch das Drehmoment entscheidend. Ohne hohes Drehmoment bringt nämlich auch der stärkste Motor nichts. Hier kann der Egret Pro wirklich überzeugen. Der Egret Ten V4, der uns damals bereits überzeugte, leistete noch 21 Nm. Der Egret Pro kommt mit einem Drehmoment von 27 Nm daher und bietet somit unglaubliche 28,5 % mehr Leistung.

Egret Pro Bremslicht
Der Motor des Egret Pro befindet sich im Hinterrad

Doch was heißen diese Zahlen in der Praxis? Der Egret Pro erreichte im Test mühelos die Reisegeschwindigkeit von 20 km/h. Im dritten von drei Fahrmodi gelingt die Beschleunigung auch binnen kürzester Zeit. Die Beschleunigung erfolgt über ein gut dosierbares Daumengas – wenngleich ich ein Fan vom Zeigefingergasgriff des Vorgängers bin.

In unserem Test erreichte der Egret Pro eine Geschwindigkeit von 22 km/h. In der GPS-Messung entsprach dies einer Reisegeschwindigkeit von 21 km/h. Damit erzielt der Egret Pro auch hier eine hervorragende Bewertung.

Gut ist auch die Tatsache, dass sich der Motor im Hinterrad befindet. Ein Heckantrieb erlaubt ein sportlicheres und wendigeres Fahren im Alltag. Außerdem ist die Gefahr eines durchdrehenden Vorderrades nicht gegeben. Schade ist dahingegen, dass Egret keine Angabe über den Motor-Hersteller macht. Es ist nicht klar, ob der Motor ein Fremdteil oder eine Eigenentwicklung ist. Hier gefällt mir der Ansatz vom deutschen Konkurrenten Trittbrett. Das Unternehmen setzt bei seinen E-Scootern auf die leistungsstarken Bosch-Motoren – dies überzeugte uns etwa in unserem Kalle Testbericht.

Basierend auf unserem Testrahmen erhält der Egret Pro im Testabschnitt “Motorleistung” eine sehr gute Bewertung. Lediglich die unklare Herkunft des Motors gibt einen kleinen Punktabzug. Dafür gibt es alle Komponenten als Ersatzteile.

Motorleistung
92 %

Der Egret Pro entpuppt sich im Test als agiler Begleiter

Nachdem wir den Motor und die Leistung bewertet haben, wollen wir noch einen Blick auf die Agilität des Egret Pro werfen. Hier spielen Faktoren wie die Reifengröße, das Ansprechverhalten des Motors und das Handling eine Rolle. Bei diesem Aspekt solltest du beachten, dass es sich um eine rein subjektive Bewertung handelt.

Die Reifen messen 10 Zoll und vermitteln somit ein sehr gutes Fahrgefühl. Tendenziell sind diese aber nicht so wendig wie kleinere Varianten. Hier musst du für dich entscheiden, was dir wichtiger ist. In unserem Test überzeugte der Egret Pro mit einer guten Wendigkeit. Die großen und nicht zu breiten Reifen bieten einen guten Grip und erlauben auch schnellere Fahrkommandos. Insbesondere auf der Geraden und auf unebenen Gelände überzeugen diese Reifen jedoch vollends.

Doch neben den Reifen und den damit vermittelten Komfort spielt auch das Ansprechverhalten des Motors eine wichtige Rolle. Hier überzeugt der Egret Pro ebenfalls. Die 500 W liegen dauerhaft an und die 27 Nm Drehmoment sorgen für eine schnelle Beschleunigung. Auch schwere Fahrer mit über 100 kg dürfen sich hier auf ein spaßiges Fahrerlebnis freuen. Leichtere Fahrer und Fahrerinnen sollten sich auf eine rasante Beschleunigung vorbereiten.

Nun kommen wir noch zum Handling des Egret Pro. In unserem Test war es kein Problem, einen engen Hindernisparcours zu meistern. Allerdings bewegt sich der Egret Pro hier an seiner Grenze, denn mit einem Gewicht von 22,5 kg ist der Pro wirklich kein kompakter Alltagsbegleiter. Das will er allerdings auch nicht sein – der Fokus liegt eher auf langen Strecken.

Kritisch sehe ich allerdings das Fehlen einer Federung. Beim aufgerufenen Preis von 1949,00 € sollte eine Federung wirklich zum Standard gehören. Zwar federn die guten Reifen bereits einen beachtlichen Teil der Schläge weg, doch hier liefern andere Hersteller wie ePowerFun, VMAX oder Trittbrett schlicht und ergreifend das bessere Paket.

Aus diesem Grund erhält der Egret Pro von mir in diesem Abschnitt eine gute Bewertung von 83 %. Für die Größe ist der Egret Pro wirklich gut handelbar. Die Leistung ist über jeden Zweifel erhaben und macht wirklich Spaß. Allerdings fehlt eine Federung, die bei einem solchen Langstrecken-E-Scooter fast schon zur Grundausstattung gehören sollte.

Agilität
83 %

Der Egret Pro bietet einen riesigen Akku

Insbesondere bei einem E-Scooter für die Langstrecke ist ein starker Akku ein Pflichtprogramm. Im Egret Pro findet sich ein Akku mit einer Leistung von 840 Wh und 17,5 Ah wieder. Dieser verfügt über eine Spannung von 48 V und bietet somit eine höhere Leistung als 36 V Akkus, die eher bei günstigeren und mittelpreisigen Modellen vorzufinden sind.

Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass für den Akku Samsung Akkuzellen verwendet werden. Samsung gilt als einer der besten Hersteller von Lithiumionenakkus am Markt, weshalb der Egret Pro im Test auch sehr gut abschneidet.

Laut Hersteller bietet der Akku eine Normreichweite von 80 km. Im kommenden Abschnitt zeige ich dir, wie die Akkus in unserem Test abgeschnitten haben. Ist der Akku leer, dauert es rund 5:30 Stunden, bis dieser wieder die 100 % erreicht. Um deinen Akku langfristig zu schonen, solltest du diesen im besten Falle nicht leer fahren und stets einen Ladestand von 20 bis 80 % halten.

Abschließend sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass der Akku mit IPX7 zertifiziert ist. Somit musst du dir keine Sorgen machen, wenn dein E-Scooter Wasser abbekommt oder du durch eine Pfütze fährst.

Im Akkutest schneidet der Egret Pro hervorragend ab. Einziges Manko an dieser Stelle ist, dass der Akku nicht austauschbar ist. Somit musst du den E-Scooter immer an einer Steckdose laden.

Akku
95 %

Der Egret Pro erzielt im Test eine sehr gute Reichweite

Egret wirbt beim Pro mit einer Normreichweite von bis zu 80 km. Wie unsere E-Scooter-Tests zeigen, sind die Herstellerangaben unter Optimalbedingungen ermittelt. Basierend auf unserem Testschema entspricht diese Reichweite allerdings der vollen Punktzahl.

Natürlich haben wir den Egret Pro auch einmal komplett leer gefahren, um ein realistisches Ergebnis zu ermitteln. Ich wiege 85 kg und fahre den E-Scooter im Alltag. Dementsprechend gibt es hier Steigungen, schwankende Temperaturen und auch Gegenwind.

Die Reichweitenangaben der Hersteller werden oftmals unter Optimalbedingungen ermittelt. Die echte Reichweite schwankt basierend auf dem Gewicht des Fahrers, dem Gegenwind, der Strecke, dem Untergrund und der Temperatur.

Für mein Fahrprofil habe ich regelmäßig zwischen den Fahrmodi 2 und 3 gewechselt. Schlussendlich konnte ich mit dem Egret Pro 62 km zurücklegen. Dabei lag ich allerdings im optimalen Temperaturfenster von sommerlichen 20 bis 25 °C.

Abhängig vom Gewicht und der Umgebung dürften Werte von bis zu 75 km bei leichten Fahrern möglich sein. Schwerere Kunden werden dahingegen in der Reichweite einbüßen. Auch im Winter wird der Wert geringer ausfallen.

In unserem Test erhalten alle E-Scooter mit einer Realreichweite von mehr als 60 km die volle Punktzahl, weshalb der Egret Pro in diesem Test die Bestnote erhält.

Reichweite
100 %

Der Egret Pro bietet eine gute Alltagstauglichkeit

Nun kommen wir zur Alltagstauglichkeit des Egret Pro. Hierbei spielen für unsere Bewertung folgende Aspekte eine Rolle:

  • Gewicht
  • Klappmechanismus
  • Größe
  • Komfort
  • Adapter und Haken
  • Entnehmbarer Akku

Basierend auf unserem Testschema fällt die Bewertung des Egret Pro hier etwas ab. Mit einem Eigengewicht von 22,5 kg gehört der Egret Pro zweifellos zu den schwersten E-Scootern am Markt.

E-Scooter mit vergleichbaren Spezifikationen wie der ePowerFun ePF-2 XT oder der VMAX VX2 Pro sind leichter. Positiv fiel im Test dahingegen der hervorragende Klappmechanismus auf. Kaum ein anderer E-Scooter hat so einen gut funktionierenden Mechanismus.

Für mich spielt auch die Größe eines E-Scooters eine Rolle. Im Alltag nutze ich einen kompakten E-Scooter, den ich permanent in meinem E-Auto behalte. So kann ich schnell weiterfahren, wenn ich meinen Stromer an einer Ladesäule lasse.

Egret Pro Klappmechanismus
Ein großes Trittbrett und der tolle Klappmechanismus beim Egret Pro

Für tägliche Fahrten nutze ich dahingegen lieber komfortable Modelle mit einer hohen Reichweite. Hier überzeugt der Egret Pro. Gut ist die anpassbare Lenkerhöhe, der Lenker lässt sich um 23 cm verstellen. Somit ergibt sich eine Höhe von 108 bis 131 cm. Der Lenker ist mit 62 cm Breite ebenfalls gewaltig. Das Trittbrett misst 17 x 46 cm und bietet ausreichend Platz für die Füße. Der gesamte E-Scooter ist 117 cm lang.

Im zusammengeklappten Zustand misst der Egret Pro 43 cm in der Höhe, 108 cm in der Länge und 62 cm in der Breite. Beachte hierbei, dass sich die Länge erweitert, wenn du den Lenker nicht einfährst.

Wie bereits im vorherigen Kapitel dargestellt, ist der Akku nicht entnehmbar. Folglich gibt es hier keine Punkte für diese Kategorie. Insgesamt erhält der Egret Pro eine Bewertung von 82 % in diesem Testabschnitt.

Alltagstauglichkeit
82 %

Der Egret Pro überzeugt mit hervorragenden Bremsen

Nutzt du deinen E-Scooter häufig in der Stadt, dann sind auch die Bremsen ein relevantes Kriterium. Wer primär lange Strecken auf dem Land fährt, wird dahingegen auch mit schlechteren Bremsen leben können.

Viele Hersteller stehen vor der Entscheidung, ob eine elektrische Motorbremse oder lieber eine mechanische Bremse verbaut werden soll. Egret setzt beim Pro auf hydraulische Scheibenbremsen am Vorder- und Hinterrad. Beide Bremsscheiben haben einen Durchmesser von 120 mm und sind somit recht groß für einen E-Scooter dimensioniert. Als leidenschaftlicher Fahrradfahrer kann ich das nur begrüßen, denn hydraulische Scheibenbremsen sorgen für eine optimale Verzögerung.

Scheibenbremsen Egret Pro
Die großen Scheibenbremsen sorgen für eine gute Verzögerung

Die beiden Bremsen lassen sich dezidiert über die jeweiligen Bremsgriffe steuern. Dabei sorgt bereits ein leichter Zug am Bremsgriff für eine ordentliche Verzögerung. Ich habe mich beim ersten Bremsen sogar fast hingelegt, weil ich nicht mit der Bremskraft gerechnet habe.

Ziehst du beide Bremsgriffe gleichzeitig, verzögert der Egret Pro in nur 2,9 m bis zum Stehen. Mit der Hinterradbremse brauchst du rund 3,25 m bis zum Stillstand. Mit der Vorderradbremse sind es dann 5,7 m.

Cool an dieser Stelle ist das Bremslicht am Heck. Durch das Betätigen der Bremse sehen andere Verkehrsteilnehmer, dass du bremst und können hier reagieren. Cool ist zudem die Optik des Bremslichts, welches sich elegant um das Kennzeichen zieht.

Insgesamt erhält der Egret Pro hier ebenfalls die Bestnote von 100 % in der Kategorie Bremsen.

Bremsen
100 %

Gute App mit vergleichsweise wenig Funktionen

Im letzten Abschnitt unseres Egret Tests wollen wir noch einen Blick auf die App des Herstellers werfen. Die App kannst du dir im Apple App Store oder Google Play Store herunterladen.

Ich selbst habe sie lediglich auf dem iPhone getestet. Mit der App erhältst du eine detaillierte Anzeige des Ladezustands deines Egret Pros. Während das Display eher rudimentäre Informationen bietet, profitierst du hier von den maximalen Details.

So siehst du den Ladezustand in Prozent und die Restreichweite. Diese variiert natürlich basierend auf deinem Fahrprofil. Außerdem kannst du in der App den Fahrmodus wechseln. Diese Funktion finde ich etwas unnötig, da man diese einfach nicht nutzt. Auch das An- und Ausschalten der Beleuchtung ist eine coole Funktion, die allerdings keinen praktischen Nutzen hat.

Spannender ist dahingegen die Aktivierung der Verriegelung. Beim Egret Pro musst du zu Beginn ein Kennwort definieren. Dieses Kennwort besteht aus vier Zahlen und dient zu Entriegelung. Mit der App kannst du die Kennwortsperre aktivieren. In diesem Fall kann niemand den E-Scooter aktivieren und damit wegfahren.

Allein für die Wegfahrsperre lohnt sich die App bereits. Funktionieren wie die Einstellung der Rekuperation durch den Motor suchst du hier allerdings vergeblich. Insgesamt überzeugt die App, wenngleich hier viele gute Funktionen noch fehlen.

Egret Pro App
Die Egret Pro App bietet Zugriff auf wichtige Funktionen
App & Konnektivität
80 %

Vor- und Nachteile vom Egret Pro im Test

Abschließend möchte ich dir noch die Vor- und Nachteile des Egret Pro vorstellen. Hierbei handelt es sich um subjektive Kriterien, welche keinen Einfluss auf die Gesamtbewertung haben.

Vorteile des Egret Pro
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Hoher Fahrkomfort durch die großen Räder
  • Starker Motor bietet ausreichend Leistung
  • Sehr gutes Ansprechverhalten
  • Belastbarkeit bis 120 kg
  • Hohe Testreichweite von 62 km
  • Praktischer Haken zum Anhängen von Taschen
  • Teilintegriertes Schloss
  • App-basierte Wegfahrsperre
  • Gute Ersatzteilverfügbarkeit
Nachteile des Egret Pro
  • Sehr hoher Preis
  • Wenige Funktionen in der App
  • Keine Federung
  • Kein wechselbarer Akku
  • Keine integrierten Blinker

Fazit: Der Egret Pro überzeugt im Test

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Egret Pro ein wirklich sehr guter E-Scooter ist. Hervorzuheben ist die hohe Reichweite von bis zu 80 km. Auch der starke Motor macht im Alltag riesigen Spaß und lässt dich auch bei Anstiegen nicht hängen.

Etwas schade ist, dass Egret keine Federung integriert hat. Das erwarte ich ehrlicherweise bei einem E-Scooter dieser Preisklasse. Außerdem ist die UVP von 1.949 € für einen E-Scooter eine Ansage!

Wer nach einem E-Scooter mit einem nahezu perfekten Design sucht und mit den kleinen Schwächen leben kann, findet im Egret Pro einen nahezu perfekten Alltagsbegleiter für die kommenden Jahre. Insbesondere die gute Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der deutsche Kundenservice sprechen für den Pro.

Testergebnis
90%
März 2023

Häufige Fragen zum Egret Pro

Lässt sich der Egret Pro tunen?

Ja, für den Egret Pro und Egret X gibt es einen Tuning-Controller. Mit diesem beträgt die Maximalgeschwindigkeit 35 km/h. Beachte hierbei, dass du deinen Egret dann nicht mehr im Straßenverkehr fahren darfst.

Wie viel Steigung schafft der Egret Pro?

In unserem Test schaffte der Egret Pro Steigungen bis zu 20 %. Allerdings verliert der Pro hier bereits an Tempo. Andere E-Scooter bieten hier bessere Werte.

Wie gut ist der Egret Pro?

Der Egret Pro erzielt in unserem Test eine sehr gute Gesamtbewertung. Positiv fielen uns die gute Leistung und die hohe Reichweite auf. Insbesondere bei der Verarbeitung gibt es nur wenige E-Scooter, die sich mit dem Egret Pro messen können.


Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.