Zusammenfassung
Verarbeitung
50 %
Motor
64 %
Alltagstauglichkeit
87 %
Fahrverhalten
65 %
Bremsen
33 %
App
69 %
Gesamt
63 %
Fischer IOCO 1.0 Test

Seit einigen Monaten habe ich ein E-Bike der Marke Fischer. Umso aufgeregter war ich, als ich den Fischer IOCO 1.0, den neuen E-Scooter aus dem Hause Fischer, gefunden habe.

Nach kurzem Überlegen habe ich das Gerät bei Fischer bestellt – immerhin war ich schon etwas länger auf der Suche nach einem Scooter für den Alltag. Wichtig war mir, dass ich einen E-Scooter mit Straßenzulassung finde, der meine Anforderungen zu einem akzeptablen Preis erfüllt.

Bereits im Voraus kann ich sagen, dass mich das Gerät begeistert. Warum zeige ich euch im großen Fischer IOCO 1.0 Test.

Sicherheit ist Pflicht: E-Scooter Versicherung
Wer einen nicht versicherten E-Scooter auf öffentlichen Straßen verwendet, macht sich strafbar. Mit unserem Vergleichssieger für E-Scooter Versicherungen von der Bayerischen bist Du auf der sicheren Seite - schon ab 2,07 Euro pro Monat.
Die Bayerische Versichrung - Banner mit illustrierter Löwen-Familie

Das Unboxing im Fischer IOCO 1.0 Test

Auf der Suche nach einem neuen Testgerät bin ich auf die Marke Fischer gestoßen. Da ich mich bereits im letzten Jahr mit E-Bikes beschäftigte und schlussendlich ein Modell aus dem Haus Fischer erwarb, musste ich auch den neuen E-Tretroller aus dem Hause Fischer bestellen. Nach nur zwei Tagen brachte die DHL das gute Stück bei mir vorbei.

Mann trägt zusammengeklappten Fischer IOCO 1.0 E-Scooter
Im Fischer IOCO 1.0 Test überzeugt der Scooter mit einem guten Gewicht

Beim Öffnen des großen Versandkartons fällt gleich die erste Besonderheit auf, denn Fischer setzt bei der Verpackung des E-Scooters auf eine die hauseigenen Marketingfotos. Außerdem befinden sich die allgemeine  Betriebserlaubnis und ein Begleitschreiben für Reparaturen und Reklamationen an der Außenseite des Kartons. Beim Öffnen des richtigen Kartons zeigt sich gleich, dass wir es mit einem hochwertigen Produkt zu tun haben. Alles ist gut einsortiert und durch Kunststoff fixiert. Außerdem wartet beim Auspacken gleich die erste Überraschung, denn der Fischer IOCO 1.0 verfügt – anders als beispielsweise der Trekstor EG40610 –über einen Gasdrehgriff. Auch das Ladegerät und eine kleine Bedienungsanleitung befinden sich im Inneren der Verpackung.

Nach dem Auspacken des Geräts geht es an die Montage. Dabei versendet Fischer ein vormontiertes Gerät. Lediglich der robust wirkende Lenker muss der Käufer montieren. Anschließend geht es noch an die Einstellung der Lenkerhöhe. Hier setzt Fischer auf einen Schnellspanner, der eine einfache Einstellung der richtigen Lenkradhöhe ermöglicht. Nun noch kurz die Funktionen des Geräts testen. Die Batterien sind zu drei Viertel geladen, das Licht funktioniert und auch die Bremse hat einen angenehmen Druckpunkt. Also ab raus und das neue Gerät testen.

Update zum Testbericht

Wir haben die Bewertungen in unseren E-Scooter Testberichten angepasst. Der IOCO 1.0 von Fischer war zum damaligen Stand ein hervorragender E-Scooter, aus heutiger Sicht gibt es allerdings bessere Modelle.

Die technischen Daten vom Fischer IOCO 1.0 im Überblick

Produktübersicht Fischer IOCO 1.0
Fischer IOCO 1.0
Listenpreis529,00 €

Bei Fischer handelt es sich um eine deutsche Marke, die vor allem für ihre E-Bikes bekannt ist. Ich selber habe im vergangenen Jahr ein E-Bike von Fischer gekauft und muss sagen, dass ich bisher wirklich zufrieden bin. Den IOCO 1.0 baut Fischer nicht Deutschland, sondern in China – aus meiner Sicht ein kleiner Wermutstropfen. Allerdings ist der aktuelle Preis von 649,00 Euro für einen solchen E-Scooter mehr als wettbewerbsfähig – bei einer Produktion in Deutschland wäre dies wohl nicht möglich.

Des Weiteren überzeugt das Gerät mit seinem Aluminiumgehäuse und der mattschwarzen Optik. Auch die integrierten LEDs an der Vorder- und Rückseite sehen hochwertig aus und entwickeln auch bei Tag ein helles und deutlich wahrnehmbares Licht. Außerdem funktioniert die komplette Beleuchtung über die Betriebsspannung, sodass keine zusätzlichen Batterien notwendig sind. Allerdings finde ich, dass andere Hersteller die Integration der Frontbeleuchtung besser gelöst haben. Auffällig sind zudem die Reifen. Hierbei setzt Fischer auf eine 8-Zoll-Hartgummibereifung. Zusätzlich kommt eine Mischbereifung zum Einsatz, bei der das Hinterrad etwas breiter ausfällt. Dies liegt vor allem an dem im Hinterrad integrierten Elektromotor.

Ein kleines Highlight für mich ist die Klingel des IOCO 1.0. Diese ist optisch hervorragend integriert – hier erkennt man die Expertise des Fahrradherstellers. Außerdem verfügt der E-Scooter aus dem Hause Fischer über einen IP65-Schutz. Folglich ist das Modell gegen Staub, Spritz- und auch Strahlwasser geschützt. Dementsprechend spricht nichts gegen einen Einsatz bei widrigen Witterungsbedingungen.

Ein wichtiges Testkriterium aus unserer Sicht gilt der allgemeinen Sicherheit des Nutzers. Am Vorderrad gibt es hierfür eine Trommelbremse. Dahingegen verfügt das Hinterrad über die klassische Schutzblechbremse.

Der große Fischer IOCO 1.0 Test – der erste Eindruck

Nun geht es an den eigentlichen Test und raus an die frische Luft. Dabei musste ich den E-Tretroller gleich ein paar Meter die Treppe runtertragen. Dabei ist mir gleich der Tragekomfort aufgefallen. Aus meiner Sicht sorgt die Integration der Batterie im Gehäuseboden für eine angenehme Gewichtsverteilung.

Beim Aufklappen des IOCO 1.0 fällt zudem auf, dass Fischer einen großen Fokus auf die Sicherheit legt. Neben dem klassischen Bolzen, der den Lenker in der senkrechten Stellung fixiert, gibt es einen separaten Griff, der für zusätzliche Stabilität sorgt. Auch fällt schnell auf, dass die Griffe des starren Lenkers einen guten Grip bieten. Mein persönliches Highlight ist der Gasdrehregler. Während andere Modelle auf ein Daumengas setzen, hat Fischer beim IOCO 1.0 einen klassischen Gasregler verbaut. So lässt sich die Geschwindigkeit gut dosieren und auch über längere Strecken regulieren.

Beim Betätigen des Powerbuttons wird der gesamte Scooter mit Strom versorgt. Der aktuelle Ladestand des IOCO 1.0 wird über vier grün leuchtende LEDs verdeutlicht.

Für das Anfahren muss man den Fischer IOCO 1.0 erst antreten. Sobald der Tretroller eine Geschwindigkeit von 4 km/h erreicht hat, übernimmt der E-Motor seine Arbeit.

Design
50 %

Guter Hinterradantrieb weiß zu überzeugen

Gleich zu Beginn fällt auf, dass der Heckantrieb Vorteile beim Fahrgefühl bietet. Der Schub ist angenehm und der Übergang zwischen manuellen Antreten und elektrischen Fahren kaum spürbar. Durch den Heckmotor gibt es am Vorderrad nur wenig Schlupf und die Last liegt auf dem Hinterrad. Insgesamt profitieren wir von mehr Traktion beim Fahren.

Beim Fahren fällt zudem auf, dass wir ausreichend Platz für die Füße haben. Ich selber habe Schuhgröße 43 und zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass zu wenig Platz vorhanden ist. Beim Beschleunigen nimmt der Fischer-Scooter schnell an Fahrt auf. Auch die Bereifung zeigt schnell, dass sie ausreichend Grip für schnellere Lenkmanöver bietet. Ein Verlust an Kontrolle, auch bei schnellen Richtungswechseln, ist nicht zu spüren. Subjektiv kam mir der Fischer IOCO schneller als die Modelle der Konkurrenz vor. Da es allerdings kein integriertes Tacho gibt, lassen sich die Daten nur schwer vergleichen. Um für Vergleichbarkeit zu sorgen habe ich ein GPS verwendet und das Ergebnis hat mich überrascht. Mein Fischer IOCO 1.0 fährt auf der Geraden 21,6 km/h und ist somit schneller als zugelassene E-Scooter.

Antrieb
64 %

Fischer IOCO 1.0 Test: Überraschung beim Fahrkomfort

Aufgrund der Bauweise habe ich erwartet, dass der Fischer IOCO 1.0 etwas schlechtere Fahreigenschaften besitzt. Allerdings zeigte meine erste Fahrt, dass diese Sorge unbegründet war. Zwar gibt das Gerät Unebenheiten direkt weiter – hier fehlt schlichtweg eine Federung. Nichtsdestotrotz hatte ich nie das Gefühl, dass das Fahren unkomfortabel ist. Vor allem im Vergleich zu anderen Geräten fiel mir auf, dass es kein Klappern gab. Hierfür gibt es einen Pluspunkt, denn nichts ist nerviger als klappernde Geräte im Alltag. Allerdings kann sich dies bei einer Fahrt auf Kopfsteinpflaster ändern – testen konnte ich das leider nicht. Auf einer asphaltierten Straße gibt es jedoch nichts auszusetzen.

Auch bei einem provisorischen Agilitätstest, bei dem ich Pylonen in einem Abstand von 4 Metern aufgestellt habe, belegte der E-Scooter von Fischer den ersten Eindruck. Ich hatte zu einem Zeitpunkt Probleme beim Manövrieren. Insgesamt konnte mich das Fahrwerk und die Komforteigenschaften des Testmodells überzeugen.

Fahrwerk
65 %

Bremseigenschaften beim Fischer IOCO 1.0

Als passionierter Radfahrer spielen die Bremseigenschaften für mich eine besondere Rolle. Viel zu oft überqueren Fußgänger die Straße, ohne einen Blick auf heran rauschende Radfahrer zu werfen. Bei E-Tretrollern, die bisher nur in den deutschen Metropolen anzutreffen sind, ist die Vorsicht der Verkehrsteilnehmer noch geringer. Um unnötige Kollisionen oder abrupte Ausweichmanöver zu vermeiden, sollten die Bremsen des eigenen Geräts gut sein.

Für den Test habe ich mit Kreide eine Linie auf der Straße gezogen und den Bremsweg mit einem Maßband gemessen. Insgesamt konnte mich der Fischer IOCO 1.0 auch hier mehr als überzeugen. Nach nur 3,30 m kam das Gerät zum Stehen. Andere E-Scooter in der Preisklasse haben hier schlechter abgeschnitten. Besonders gut gefiel mir zudem das haptische Feedback bei der Schutzblechbremse. Hier merkt man bereits bei leichtem Druck, dass das Gerät verzögert. Die Trommelbremse verrichtet ebenfalls super Arbeit und liefert die erwarteten Ergebnisse.

Bremsen
33 %

10 % Steigerung – kein Problem im Fischer IOCO 1.0 Test

Laut Herstellerangaben kann der IOCO eine Steigung von 10 % ohne größere Probleme nehmen. Folglich sind wir ein paar Kilometer gefahren, um diese Angabe zu überprüfen.

Bei einer Steigung von 9 % und einer asphaltierten Straße merkt man, dass der E-Roller zu arbeiten hat. Hinzu kommt natürlich mein Eigengewicht von 84 Kilo und die Außentemperatur von 7 Grad Celsius. Bei kurzen Steigungen ist der Geschwindigkeitsverlust allerdings ok und fällt nicht negativ ins Gewicht. Steigungen von mehr als 10 % traue ich dem Fischer-Modell jedoch nicht zu – das gilt allerdings auch für Modelle anderer Hersteller.


Akku, Ladezeit und Reichweite im Test

Fischer selber gibt an, dass unser Testmodell mit einer Akkukapazität von 187 Wh bis zu 20 km weit kommen soll. Natürlich wissen wir, dass die Herstellerangaben nicht zwangsläufig der Realität entsprechen müssen. Aus meinen Erfahrungen mit den E-Bikes aus dem Hause Fischer weiß ich allerdings auch, dass die Differenz zwischen Herstellerangabe und Realität nicht sonderlich groß ist.

Im Fischer IOCO 1.0 Test hatte ich nach gut 12 km und 7 Grad Celsius noch immer einen Balken. Etwas überraschend find dann der letzte Balken der Akkuanzeige an zu blinken und das Gerät regulierte die Geschwindigkeit, um den Akku zu schonen. Diese Funktion finde ich wirklich sinnvoll, denn auf die Lebensdauer der Batterie sollte sich dies positiv auswirken. Immerhin gehören somit Tiefenentladungen der Vergangenheit an.

Fischer IOCO 1.0 Test ohne Display
Im Fischer IOCO 1.0 Test überzeugt der Lenker. Das fehlende Display ist eine kleine Enttäuschung.

Zusätzlich denke ich, dass das Gerät in den wärmeren Sommermonaten Reichweiten von bis zu 18 Kilometern zurücklegen kann, bevor die Steckdose ruft. Insgesamt sollte diese Reichweite für den urbanen Einsatz mehr als ausreichend sein.

Alltagstauglichkeit
87 %

E-Scooter Versicherungen: Vergleich & Test
In Deutschland herrscht für E-Scooter eine Versicherungspflicht. Wir haben die besten E-Scooter Versicherungen für Dich verglichen. Die besten E-Scooter-Versicherungen gibt es bereits ab rund 2 Euro pro Monat.
Junge Frau sitzt im Sonnenuntergang neben Scooter und telefoniert

Fazit: Guter E-Scooter für die letzte Meile

Insgesamt handelt es sich beim Fischer IOCO 1.0 um einen hervorragenden E-Scooter mit Straßenzulassung.

Bereits das Design ist ein kleines Highlight. Vor allem das Metall in Kombination mit dem Mattschwarz wirkt einfach hochwertig. Etwas unschön finde ich dagegen die vordere Beleuchtung. Entgegen meiner Erwartung präsentiert sich mein Testmodell als besonders laufruhig. Auch die verbauten Gummiräder sind super. Da das Modell primär im urbanen Umfeld zum Einsatz kommt, stellen Glasscherben auf den Straßen nun keine Gefahr mehr dar.

Etwas schade finde ich, dass der IOCO 1.0 kein integriertes Display besitzt. Als Alternative hätte ich eine App erwartet, die mich über meine aktuelle Geschwindigkeit und die Restreichweite informiert. Zum aktuellen Stand muss ich mich eher auf die Ladeanzeige und meine persönliche Erfahrung verlassen. Außerdem wäre ein austauschbarer Akku ein gutes Feature. Allerdings hat die IP65-Zertifizierung auch ihre Vorteile.

Aktuell ist der Fischer IOCO 1.0 mein Highlight in der Preisklasse, sodass ich ihm eine hervorragende Bewertung von 94 % gebe.

Testergebnis
63%
April 2022

Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.