Der iconBIT IK-1969K ist einer der beliebtesten E-Scooter unter 500€. Dies liegt unter anderem daran, dass er zu den ersten E-Scootern mit Straßenzulassung in Deutschland gehörte. Welche Stärken und Schwächen er hat, ob sich der Kauf lohnt und ob wir ihn weiterempfehlen würden, erfährst du in diesem Artikel:
Mit einem Kampfpreis von rund 365€ ist der IK-1969K deutlich dem unteren Preissegment zuzuordnen. Lediglich diverse Lidl- und Aldi Scooter wie der Maginon Street One können den iconBIT unterbieten. Ob sich der Kauf lohnt und ob die Qualität unter dem niedrigen Preis leidet, wollen wir in diesem Test herausfinden.
Der erste Eindruck des iconBIT IK-1969K
Das Unboxing: Der iconBIT IK-1969K kommt sicher verpackt in einem gar nicht mal so leichten Karton. Rund 16 Kilo Eigengewicht bringt der Scooter auf die Waage. Nach dem Auspacken fällt besonders eins auf: Es gibt wenig, was einem auffällt.
Der iconBIT IK-1969K ist ein sehr unauffälliger und cleaner Scooter, der an eine etwas schlankere Version von Segway Ninebot MAX G30D, Xiaomi m365 oder ePF-1 erinnert. Ladegerät sowie die Fahrzeugpapiere für die Versicherung sind auch mit dabei und der Akku ist schon zu 80% vollgeladen. Die anthraziten, blauen und roten Designelemente wirken sportlich und dezent in den matt-schwarzen Anstrich integriert. Der Aluminiumrahmen wirkt stabil und robust.
Lediglich das zu montierende Frontlicht weist die gleichen Schwächen auf, wie bereits bei der ersten Version des IO HAWK Exit Cross: Es muss selbst montiert werden, weil hier ein E-Scooter für die Straßenzulassung nachgerüstet – und nicht bereits dafür konzipiert wurde. Dadurch wird es an den Scooter angesteckt und ist nicht von Anfang an integriert. Das wirkt nicht so hochwertig, wie bei den bereits integrierten Lampen von BMW Micro und Co..
Die technischen Daten des iconBIT IK-1969K
Für einen Scooter der unteren Preisklasse ist der iconBIT IK-1969K relativ gut ausgestattet:
- 350W Motor,
- Heckfederung,
- Spritzwasserschutz,
- Klappbarkeit
- und Scheibenbremse zeigen: Hier bekommt man etwas für sein Geld!
Weitere technische Besonderheiten sind die elektronische Rekuperationsbremse, sowie das Display, welches wichtige Parameter wie Akkustand und Geschwindigkeit anzeigt.
Auch der einfache Faltmechanismus mit einem kleinen, einhakbaren Knöpchen wirkt smart duurchdacht, da der iconBIT so innerhalb weniger Sekunden zusammengeklappt und beispielsweise in die Bahn mitgenommen werden kann!
Wenngleich die 8,5 Zoll Vollgummireifen bei Kopfsteinpflaster schonmal unbequem sein können (aufgrund der fehlenden Frontfederung), sind sie extrem Wartungsarm. Die Heckfederung ist in diesem Preissegment auf jeden Fall eine Besonderheit, die man betonen muss und die den Fahrtkomfort deutlich erhöht.
Scootervergleich-Tipp:
Bei Kopfsteinpflaster und unebenem Untergrund hilft es, ein wenig in die Knie zu gehen. Diese gleichen die Schwingungen des Scooters dann fast komplett aus.
iconBIT IK-1969K: Verarbeitung und Design
Der iconBIT IK-1969K kann, wie bereits beschrieben, optisch durch die verschiedenen Farbelemente und den gut verarbeiteten matt-schwarzen Rahmen überzeugen. Auch die Schweißnäte sowie die Federung sind gut verarbeitet und wirken stabil.
Einziger Nachteil: Der Scooter ist lediglich für eine maximale Zuladung von 100 Kilogramm ausgelegt. Dies bedeutet zwar nicht zwangsweise, dass der Scooter bei Überladung zusammenbricht, dennoch kann es sein, dass Motor und Bremsen unter höheren Belastungen leidet. Vor allem der Akku leidet bei stärkerer Zuladung erheblich. Dazu mehr unter dem Punkt „Akku und Reichweite“.
Auch die äußere Verkabelung hätte ein wenig schöner gestaltet werden können. Bei E-Scootern höherer Preisklassen kann man dies erwarten. Aufgrund des Preises von lediglich 365€ verzeiht man diesen Umstand jedoch gerne.
Als sehr angenehm empfanden wir die ergonomischen Griffe mit Positionierungsrillen für die Finger. Das verhindert auch bei längeren Fahrten, dass die Finger verkrampfen und bietet zusätzlichen Halt.
Das Display ist sehr minimalistisch gestaltet und wie bei Segway, Xiaomi und ePowerFun in den Lenker integriert. Es ist auch bei schlechten Lichtverhältnissen sehr gut ablesbar.
Portabilität im Alltag
Einen riesigen Vorteil offenbart der iconBIT IK-1969K sofort: Auf dem hinteren Schutzblech befindet sich ein kleiner Knopf, der beim Zusammenklappen mit dem Lenker einrastet und so die sehr schnelle Mitnahme in Bus und Bahn möglich macht. Das geht sogar noch ein bisschen schneller als beim ePowerFun ePF-1 und anderen E-Scootern mit Straßenzulassung.
Einziger Nachteil in Sachen Portabilität: 16 Kilo Gesamtgewicht könnten dem ein oder anderen ein wenig zu schwer zum Tragen werden. Wer einen möglichst leichten Scooter sucht, sollte vermutlich den nur 9,9 Kilogramm schweren BMW Micro in Betracht ziehen. Dort gehören dann aber andere Aspekte wie Akku und Reichweite zu den Schwachstellen. Es kommt also wie immer auf den sinnvollsten Kompromiss an!
Antrieb und Motor des iconBIT IK-1969K
Der Antrieb gehört zu den wichtigsten Eigenschaften eines E-Scooters, weil maßgeblich über Fahrspaß – oder Fahrfrust – entscheidet.
Das 36V System mit einer Vorderradleistung von 350 W bietet beim iconBit erstmal eine ausreichende Basis. 500Watt sind in diesem Preissegment schlichtweg rar gesäht. Mit diesem Motor schafft der Scooter eine angenehme, nicht zu ruckartige Beschleunigung. In unserem Test hat er zwar die maximal erlaubten 20 km/h nicht ganz geschafft, aber 19,8 km/h sind auf jeden Fall nichts, was zu bemängeln wäre.
Im Beschleunigungstest lieferte der Scooter durchschnittliche Werte. Bis zur maximalen Geschwindigkeit brauchte der Scooter rund 9 Sekunden auf gerader Strecke. Bergauf bei 12% Steigung kam der Scooter nur auf rund 10 km/h bei einer Zuladung von 80 Kilogramm. Sobald es schwerer wird, tut sich der Scooter auch bergauf deutlich schwerer und man muss unter Umständen ein wenig unterstützen. Dies ist in dieser Preisklasse aber keineswegs verwunderlich!
Grundsätzlich ist der Antrieb für einen Scooter dieser Preisklasse sehr solide und bietet wenige Kritikpunkte.
Das Fahrwerk
Bei E-Scootern mit Vollgummireifen ist der Fahrkomfort fast immer ein sehr kritisches Thema. Lediglich unter Einbezug von sehr guten Federelementen können die Komfort-Nachteile des Hartgummis ausgeglichen werden.
Der iconBit IK-1969k löst dieses Problem zwar nicht ganz, aber ein wenig: Die doppelte Hinterradfederung ermöglicht komfortables Fahren auf unebenen Strecken. Bordsteine und Schlaglöcher, die vom Vorderrad bewältigt werden müssen, fühlen sich natürlich dennoch nicht gerade schön an. Dies liegt auch daran, dass lediglich 8,5 Zoll Reifen verbaut sind. Wenn wir es uns aussuchen könnten, würden wir für 10 Zoll Honeycomb Reifen plädieren!
Das eher schmale Trittbrett des Scooters ermöglicht schnelle Manöver und macht den Scooter sehr wendig. Bei größeren Schuhen könnte eine parallele Beinstellung beim Fahren dennoch eher schwer möglich werden. Dennoch sorgt die Perforation des Trittbretts für einen sehr guten und sicheren Grip. Selbst wenn es ein wenig feucht ist (ja, wir wurden von einem kleinen Regenschauer überrascht), gibt es kein Wegrutschen auf dem Trittbrett.
Alles in allem bringt der iconBit IK-1969k ein sehr sicheres und für den Preis angemessenes Fahrgefühl mit sich!
Die Lenkerhöhe von 113cm (insgesamt) liegt rund 6 cm unter dem beliebten Sharingscooter SXT MAX und der Lenker ist nicht verstellbar. Für Menschen über 1,90m eignet sich der Scooter folglich weniger.
Die iconBIT IK-1969K-Bremsen
Der iconBit IK-1969k verfügt, wie bereits beschrieben, über eine Scheibenbremse am Hinterrad sowie eine elektrische Rekuperationsbremse vorne. Dadurch wird der Akku bei Bremsvorgängen ein kleines bisschen nachgeladen. Doch: Wie zuverlässig sind die Bremsen wirklich?
Unser Fazit:
Die Scheibenbremse zieht gut und zuverlässig an. Durch das eher höhere Gewicht kommt der Scooter schnell zum Stehen und lässt dahingehend kaum Wünsche offen. Im Test bremste der E-Scooter bei fast 20 km/h mit Betätigung beider Bremsen bis zum Stillstand rund 3,6m. Nur mit der Hinterradbremse lag der Bremsweg bei ca. 4m und die elektrische löste sich nach 4,5m zum Ausrollen.
Zwar ist die Bremsleistung nicht ganz so hoch wie beim SoFlow SO2, für rund 200€ weniger kann man aber auch definitiv nicht viel mehr erwarten! Dem sicheren Fahren tut dies aber keinen Abbruch.
Akku und Reichweite im Alltag
Der iconBit IK-1969k ist, wie bereits erwähnt, mit einem 36 V 7,5Ah Akku ausgestattet, der laut Herstellerangaben maximal 25 Kilometer erreichen soll. Das mitgelieferte Ladegerät lädt den Akku in ca. viereinhalb Stunden voll auf. Bei uns hat es tatsächlich nur 4 Stunden gebraucht.
Die angegebene Reichweite von 25 Kilometern konnten wir selbst mit einer nur 54 Kilogramm schweren Person leider nicht erreichen. Wir kamen dort auf knapp über 20 Kilometer. Die tatsächliche Reichweite ist jedoch natürlich von vielen Faktoren abhängig wie Zuladung, Steigungen, Start-Stopp an Ampeln etc..
Mit 80 Kilogramm Zuladung lagen wir bei lediglich 14 Kilometern. Das ist zwar für den Preis immernoch ein ganz guter Wert, dennoch wäre natürlich ein Wert näher an den Herstellerangaben schön gewesen.
iconBIT IK-1969K Test-Erfahrungen: Das Fazit
Der iconBIT IK-1969K gehört definitiv zu den besten Low-Price-Modellen.
Zwar sind sein etwas höheres Gewicht und die damit einhergehende Portabilität sowie die geringere Reichweite nicht gerade von Vorteil, dennoch bekommt man hier für sein Geld einen sehr schönen Scooter mit vergleichsweise hohem Fahrkomfort.
Wer maximal 400€ ausgeben möchte, macht hier sicherlich nichts falsch. Sollte man ein kleines bisschen mehr ausgeben können, empfehlen wir ein Upgrade in die Mittelklasse, zum Beispiel mit einem ePF-1.