Wer erstmals mit dem Gedanken spielt, sich einen E-Scooter zuzulegen, steht vor der sprichwörtlichen Qual der Wahl. Es gibt zahlreiche günstige Modelle, die oftmals jedoch nicht wirklich brauchbar sind. Ganz getreu nach dem Motto „Wer billig kauft, kauft zweimal“.
Der iScooter E9T Max schickt sich allerdings an, diesen Status quo anzugreifen. Den E-Scooter erhält man für einen Kampfpreis, und auf den ersten Blick sind die Leistungsdaten vielversprechend. Ich habe den iScooter E9T Max einem ausführlichen Test unterzogen und zeige dir, wie gut dieses Einstiegsmodell wirklich ist.
Der iScooter E9T Max hinterlässt einen guten ersten Eindruck
Auf der Suche nach beliebten E-Scootern bin ich über den E9T Max von iScooter gestolpert. Nach kurzer Kommunikation mit dem Hersteller wurde mir ein Modell für einen ausführlichen Test überlassen.
Bereits nach wenigen Tagen erhielt ich meinen E-Scooter und konnte direkt mit dem Test beginnen. Vor dem Start musste ich den E-Scooter allerdings erst mal aus seinem Karton befreien. Die Verpackung ist, wie bei diesem Preis zu erwarten, nicht besonders aufwendig und nachhaltig gestaltet.
Was mir jedoch direkt positiv auffiel, war das geringe Gewicht. Andere E-Scooter, die wir jüngst mit unserer Redaktion testen durften, brachten mehr Gewicht auf die Waage. Hierzu zählt auch der jüngst von uns getestete Trittbrett Sultan.
Nach dem Auspacken muss man bei iScooter E9T lediglich die Schrauben fixieren, um den Lenker an der Lenkstange zu montieren. Hierzu kannst du das mitgelieferte Werkzeug verwenden. Das hat rund 5 min gedauert. Vor meiner ersten Ausfahrt habe ich den E9T noch kurz geladen, um direkt die volle Akkukapazität zu nutzen.
Insgesamt vermittelt der iScooter E9T einen soliden Eindruck. Ich würde ihn fast auf eine Stufe mit Wettbewerbern wie den SoFlow SO3 oder den Xiaomi Mi Scooter 4 stellen. Cool sind auch die wartungsfreien Honeycomb Reifen, die ich in dieser Form bereits seit Jahren nicht mehr gesehen habe.
Die technischen Details vom iScooter E9T Max im Überblick
Lass uns nun gemeinsam einen Blick auf die technischen Details werfen.
Akku wechselbar | |
Akkukapazität (Ah) | 10 Ah |
Akkukapazität (Wh) | 360 Wh |
Akkuspannung | 36 V |
App | iOS, Android |
Bereifung | Honeycomb |
Bremse hinten | Scheibenbremse |
Bremse vorne | Elektronisch |
Display | Akku, Tempo, Modus |
Elektrische Bremse | |
Federung hinten | |
Federung vorne | |
Gewicht | 15,5 kg |
Ladezeit | 8 h |
Lenker verstellbar | |
Max. Belastung | 120 kg |
Max. Geschwindigkeit | 21 km/h |
Maße (H x B x L) | 111x43x115 |
Nennleistung | 500 W |
Reichweite | 40 km |
Reifendurchmesser | 10 Zoll |
Schaltung / Gas | Daumengas |
Spitzenleistung | 500 W |
Steigleistung | 15 % |
Testreichweite | 29 km |
Wasserdichtigkeit | IP54 |
Wegfahrsperre | Nein |
Listenpreis | 348,99 € |
Für einen E-Scooter unterhalb von 500 € sind die technischen Spezifikationen beim iScooter E9T Max recht gut. Der E-Scooter bietet ausreichend Leistung, einen Akku mit 10 Ah, der für mittlere bis lange Strecken reicht, und eine Federung an der Hinterachse. Spannend finde ich die verwendeten Honeycomb-Räder, die komplett wartungsfrei sind.
Allerdings bieten die Räder nicht den besten Fahrkomfort. So merkst du Unebenheiten auf dem Boden etwas schneller als bei Modellen mit Luftreifen. Dafür ist Federungskomfort allerdings besser als bei Vollgummirädern.
Witzig ist die verfügbare App, die mich an mein erstes iPhone aus dem Jahr 2011 erinnert hat – hierzu später mehr. Aus technischer Sicht gibt es zahlreiche vergleichbare Modelle der Einstiegsklasse, mit denen sich der iScooter E9T Max vergleichen lassen muss. Allerdings sind die Wettbewerber im direkten Vergleich älter, etwa der Streetbooster One.
Dafür ist die verwendete Akkutechnologie etwas betagter und bietet lediglich eine Spannung von 36 V. Neuere und hochwertige E-Scooter wie der von uns getestete ePF Pulse bieten hier überzeugendere Spezifikationen, kosten dafür auch nahezu das Dreifache.
Der iScooter E9T Max bietet eine solide Verarbeitung und ein cooles Design
Im ersten Teil unseres Tests zum iScooter E9T Max schauen wir auf die Verarbeitung des Einstiegsmodells. Ich war hier ehrlicherweise positiv überrascht, denn bei diesem Preis habe ich deutlich weniger erwartet.
Im Rahmen unseres E-Scooter Testverfahrens bewerten wir die E-Scooter anhand standardisierter Werte. Dementsprechend können wir einzelne Modelle objektiv miteinander vergleichen und somit eine gute Hilfe bei der Wahl des besten E-Scooters darstellen. In unserem E-Scooter-Vergleich findest du eine Übersicht der besten Modelle.
Hinsichtlich der Verarbeitung eines E-Scooters prüfen wir die allgemeine Verarbeitung, das Design und die verwendeten Komponenten. Der iScooter E9T Max hat ein recht generisches Design, welches auch andere Marken wiederverwenden. Zwar ist der Auftritt zeitlos und auch in einigen Jahren wird er nicht altbacken wirken, doch wirkliche Besonderheiten gibt es nicht.
Dafür ist der von uns getestete iScooter E9T Max komplett lackiert. Lediglich das Schutzblech ist aus Plastik.
Die Lackqualität empfinde ich auch als gut. Bei Messungen gab es keine Ungleichheiten der Lackdicke und auch Berührungen mit einem Schlüssel haben nicht zu tiefen Kratzern im Lack geführt. Grundsätzlich ist der Lack auch etwas mattiert, sodass du Verschmutzungen nicht so schnell wahrnimmst.
Ein anderes Bild ergibt sich bei den verwendeten Komponenten. Hier gibt es keine Markenteile, sodass wir hier von einer kompletten Eigenproduktion des Herstellers reden. Der Motor ist beim Fahren deutlich hörbar und hat das von Xiaomi-Modellen bekannte surren. Cool ist die verbaute Scheibenbremse am Hinterrad – diese sucht man bei teils teureren Modellen oftmals vergeblich.
Die Klingel fand ich etwas merkwürdig und würde diese gegen eine klassische Klingel austauschen. Grundsätzlich sind die verwendeten Materialien aus meiner Sicht ebenfalls gut. Was ich nicht gut fand, war das hintere Schutzblech, das vergleichsweise günstig wirkt. Bei der Gummierung hat mein Testmodell anscheinend zu wenig Kleber erhalten. Bereits nach rund 100 km lockerte sich die Gummierung. Ein kurzes Ankleben hat hier allerdings Abhilfe geschaffen.
Beim Display kann mich der iScooter E9T Max überzeugen. Es ist recht breit und sehr gut in den Lenker integriert. Die Bedienung erfolgt über den Power-Knopf. So schaltest du den E-Scooter mit einem langen Tastendruck an oder aus. Mit einem kurzen Klick aktivierst du die Beleuchtung und mit doppelten Tastendruck wechselst du den Fahrmodus.
Eine Besonderheit des iScooter E9T Max sind die verbauten Räder. Hierbei handelt es sich um 10 Zoll große Luftkammerräder. Diese sind komplett wartungsfrei und fallen durch ihr besonderes Design auf. Ergänzend hierzu gibt iScooter eine Maximalbelastung von 120 kg an. Auffällig dabei ist, dass der Fahrkomfort aufgrund der verbauten Räder mit steigendem Gewicht abnimmt. Solltest du also mehr als 100 kg wiegen, kann es sein, dass eine Fahrt auf dem iScooter E9T Max schnell unangenehm wird.
Um das Kapitel abzuschließen, noch ein letztes Wort zum Staub- und Wasserschutz. Laut Hersteller ist der E-Scooter nach IP54 zertifiziert, sodass normaler Regen und Staub keine Auswirkungen auf deinen E-Scooter haben. In unserem Testverfahren erzielt der iScooter E9T Max eine Bewertung von 68,6 % für die Verarbeitung.
Der iScooter E9T Max überzeugt mit einer guten Motorleistung
Was mir im Zuge der einzelnen Tests stets am meisten Spaß macht, ist der Test der Motorleistung. Hier offenbaren sich die größten Unterschiede zwischen günstigen und teuren E-Scootern. Dementsprechend war ich auf den iScooter E9T Max gespannt, denn rein von den Leistungsdaten könnte sich dieser E-Scooter eher im Mittelfeld wiederfinden.
Laut Hersteller leistet der Motor 500 W. Dabei ist der Motor am Vorderrad verbaut und sorgt in der Theorie für ausreichend Vortrieb. Eine Angabe des Drehmoments nimmt iScooter leider nicht vor. Mit Blick auf die Steigfähigkeit von 15 % dürfte generell ein grandioses Drehmoment vorliegen. Zusätzlich zeigte unser Test, dass die Leistung des verbauten Motors stark vom Akkustand abhängt. Je leerer der Akku, desto geringer die Spannung und somit auch die Leistung.
Für meinen Test habe ich den iScooter nicht nur meinen klassischen Hügel hinaufgetrieben, sondern auch ins unwegsame Gelände entführt. Hier hat er mich ehrlicherweise positiv überrascht und ein gutes Bild abgegeben. Regelmäßiges Anfahren über Wurzeln und Fahrten auf den Wald- und Feldwegen waren zwar nicht leicht, doch keine wirkliche Herausforderung.
Was mich dann doch schnell gestört hat und ein echter Nachteil ist, ist der Vorderradantrieb. Tendenziell befindet sich nämlich das Gewicht bei einem E-Scooter auf der Hinterachse. Dementsprechend neigt der iScooter bei schlechten Witterungsbedingungen oder feuchten Fahrbahnen zum Traktionsverlust. Auch beim Anfahren solltest du stets schauen, dass du dein Körpergewicht etwas nach vorn verlagerst.
Gemessen mit der Uni Scooter App konnten wir in der Spitze eine Peak-Leistung von 700 W messen. Dies war jedoch nur kurz der Fall und mit sinkender Akkuleistung fiel auch die Maximalleistung. Ergänzend hierzu sei auch die Steigfähigkeit erwähnt. Diese ist vielleicht unter Optimalbedingungen bei 15 %. Bei unserem Steigtest war der E9T Max schon hart am Arbeiten und verlor an Geschwindigkeit. Mit zwei verbleibenden Akkubalken haben wir den Hügel kaum noch geschafft – am Ende standen wir bei 8 km/h.
Unsere Testbedingung
Unser Testhügel hat eine Steigung von 12 % und ist 200 m lang. Hier trennt sich oftmals die Spreu vom Weizen und nur die besten E-Scooter schaffen diesen Anstieg ohne Geschwindigkeitsverlust.
Sehr gut ist dahingegen die Maximalgeschwindigkeit des iScooter E9T Max. In der Praxis fahre ich mit meinen Testmodellen stets meinen täglichen Arbeitsweg. Morgens fahre ich 6 km und nachmittags 7,5 km. Insgesamt werden 50 Höhenmeter zurückgelegt, sodass ich diese Strecke als recht eben bezeichnen würde. Nach 5 Pendeltagen habe ich allein hier mehr als 65 km zurückgelegt und einen Eindruck zum Fahrgefühl.
In unserem Testverfahren erzielt der iScooter E9T Max 69,1 % im Kapitel der Motorleistung. Das ist allerdings kein schlechtes Ergebnis, da er sich mit ziemlich starken und teuren Wettbewerbern messen muss. Für die typische Pendelstrecke ist die Leistung mehr als ausreichend – zumal er echte 21,8 km/h nach GPS-Messung schafft.
Die Alltagstauglichkeit ist die große Stärke im Test des iScooter E9T Max
Im dritten Teil unseres Tests beleuchten wir die Alltagstauglichkeit des E9T Max. In die Bewertung fließen hier folgende Aspekte ein:
Den Start macht also ein Blick auf das Gewicht. Der iScooter E9T Max wiegt 15,5 kg und ist damit im aktuellen Marktumfeld eher als leichter E-Scooter zu bezeichnen.
Ergänzt wird dieses Gewicht von einem Akku mit 10 Ah und 36 V Spannung. Damit ergibt sich eine effektive Akkukapazität von 360 Wh. Die 36 V Spannung ist aus aktueller Sicht nicht mehr wirklich aktuell, gerade die neueren Modelle setzen vermehrt auf eine Bordspannung von 48 V.
Dank des verbauten Akkus verspricht der Hersteller eine Reichweite von bis zu 40 km. Hierbei ist es allerdings wichtig, dass diese Messung unter optimalen Bedingungen ermittelt wurde.
Augen auf bei Normreichweiten
Oftmals erwarten Käufer, dass ein E-Scooter die angegebene Reichweite des Herstellers erreicht. Allerdings werden diese Werte unter optimalen Rahmenbedingungen ermittelt. In der Praxis ist ein Testfahrer 75 kg schwer, die Strecke ist windstill und eben. Zudem erfolgen die Messungen bei 20° C. Ein höheres Eigengewicht oder geringere Temperaturen sorgen folglich für geringere Realreichweiten.
Unsere Testfahrt haben wir im März getätigt. Dementsprechend warm waren die Außentemperaturen. Wir konnten bei mehreren Ausfahrten unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Auf unserer Hausstrecke konnten wir mit einer Ladung 29 km erzielen.
Bei einer Offroad-Tour sank die Reichweite auf 21 km – hier haben wir aber zahlreiche Steigungen bewältigt und uns auf schwierigen Fahrbahnen bewegt. Aus meiner Sicht ist das Ergebnis für einen günstigen E-Scooter hervorragend.
Und da wir gerade noch beim Akku sind, noch ein kleiner Wermutstropfen. Der Akku ist nämlich nicht entnehmbar. Folglich musst du den gesamten E-Scooter laden und kannst nicht einfach den Akku laden. In unserem Test konnte der Streetbooster Sirius sich durch einen wechselbaren Akku auszeichnen.
Der iScooter E9T Max ist ein vergleichsweise kompakter E-Scooter
Aus eigener Erfahrung werden nur die wenigsten Fahrer einen E-Scooter mit einer Normreichweite von 40 km für längere Strecken erwerben. Daher ist dieser E-Scooter eher für den Einsatz im urbanen Umfeld gedacht.
Hier sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. So wiegt der E9T Max lediglich 15,5 kg. Die Maße von 111 × 43 × 115 cm sind vergleichsweise kompakt. Hinzu kommt, dass das Trittbrett ausreichend Platz bietet. Zwar ist die Größe nicht vergleichbar mit größeren E-Scootern, doch im Test hatte ich keine Probleme, eine bequeme Position zu finden.
Schlussendlich trägt auch der Faltmechanismus zur Portabilität bei. Dieser ist beim getesteten iScooter wirklich leichtgängig.
Nach dem Lösen des Verschlusses kannst du den Lenker am Schutzblech fixieren. Hier dient eine Sicherung am Lenker als Fixierung. Diese ist allerdings nicht zentral befestigt, sodass der zusammengeklappte E-Scooter nicht perfekt ausgerichtet ist. Vielmehr befindet sich der Lenker leicht versetzt.
Der iScooter E9T Max bietet eine gute Beleuchtung
Abschließend möchte ich noch einige Worte zur Beleuchtung verlieren. Vorn hat iScooter eine 2,1 W starke LED verbaut. Diese sorgt für eine gute Ausleuchtung und ist vergleichbar mit der Beleuchtung des Xiaomi Scooter 4.
Am Heck befindet sich eine schwächere LED. Diese ist bei Nacht zwar gut erkennbar, aber ein Bremslicht sucht man hier vergeblich.
Auch bei den Adaptern kann sich der iScooter nicht wirklich vom Markt abheben. Allerdings liefert der Hersteller eine kleine Transporttasche mit. Zusätzlich gibt es ein Ladegerät, eine Anleitung sowie Werkzeug. Die Ausstattung ist durch die mitgelieferte Tasche wirklich gut.
Insgesamt erhält der iScooter E9T Max sehr gut 92,4 % im Test der Alltagstauglichkeit.
Gutes Fahrverhalten trotz Vorderradantrieb? So schneidet der iScooter E9T im Test ab
Nun möchte ich dir noch kurz aufzeigen, wie gut der iScooter E9T Max beim Fahrverhalten abschneidet. Wie bereits mehrfach erwähnt, befindet sich der Motor bei diesem E-Scooter im Vorderrad.
In der Praxis ist es so, dass Modelle mit einem Vorderradantrieb dazu neigen, durchzudrehen. Das liegt daran, dass sich das Gewicht eher auf der Hinterachse befindet. Dafür kommt es bei diesem E-Scooter nicht zum Senkrechtstart.
Ist der iScooter E9T Max mitten beim Fahren, dann spielt die Position des Motors keine Rolle mehr. Rollt dein E-Scooter und du beschleunigst, dann benötigt er eine Gedenksekunde. Diese verlängert sich bei abnehmender Akkuleistung. Das Anzugverhalten würde ich bei einem E-Scooter dieser Leistungsklasse als gut bezeichnen.
Die Beschleunigung aus dem Stand ist gut aber nicht wirklich begeisternd. Nach wenigen Sekunden wird bereits die Reisegeschwindigkeit von 20 km/h erreicht. In der Spitze erreicht der E-Scooter sogar 22 km/h und nutzt damit die gesetzliche Toleranz von 10 % aus.
Was ich wirklich gut finde, ist die integrierte Federung am Hinterrad. Hier hat iScooter gleiche zwei Federn verbaut, die spürbar den Federungskomfort erhöhen. Dafür sorgen die Honeycomb-Räder für einen schlechteren Federungskomfort. Insgesamt sorgt die Federung jedoch für einen spürbaren Komfortgewinn.
In unserem Testverfahren erhält der iScooter E9T Max im Test eine solide Bewertung von 85 %.
Gute Bremsleistung überzeugt im Test vom iScooter E9T Max
Ein oftmals vernachlässigtes Kriterium bei der Wahl eines E-Scooters sind die Sicherheit und die Bremsleistung. Wir haben den iScooter E9T komplett getestet und auch geprüft, wie schnell der E-Scooter zum Stillstand kommt.
iScooter setzt beim E9T Max auf eine Kombination aus elektronischer Motorbremse und hydraulischer Scheibenbremse am Hinterrad. Die Motorbremse lässt sich bequem über den Daumenhebel regulieren. Gerade im städtischen Verkehr ist diese Möglichkeit aus meiner Sicht perfekt, da du hier sogar Energie zurückgewinnst und somit deine Reichweite erhöhst.
Zudem lässt sich die Bremse gut dosieren. Siehst du, dass du auf eine rote Ampel zufährst, dann lohnt sich ein kurzes Bremsmanöver. Die Messung des Bremswegs ergibt einen Bremsweg von rund 9,3 m und ist daher nicht wirklich aussagekräftig.
Spannender ist da die Ermittlung des Bremswegs bei der Betätigung der Scheibenbremse. Diese greift satt zu und sorgt für eine gute Verzögerung. Allerdings kommt hier die Bereifung mit ins Spiel. In unserem Test brach nämlich das Heck recht stark aus und wir konnten einen Bremsspur hinter uns ziehen.
Gerade bei nasser Fahrbahn kann eine Gefahrenbremsung in einem Unfall enden, wenn du nicht schnell reagierst. Nichtsdestotrotz kamen wir nach rund 3,8 m zum Stehen.
Möchtest du wirklich eine Gefahrenbremsung hinlegen, dass solltest du beide Bremsen kombiniert verwenden. Das ist allerdings etwas fummelig, da die Bremsgriffe auf der gleichen Seite sind und sich nicht einfach zusammen bedienen lassen. Dafür steht der E9T Max hier bereits nach 3,48 m.
Ergänzend zu den Bremsen spielt auch die Beleuchtung eine Rolle bei der Sicherheit. Hierauf bin ich bereits beim Alltagskapitel genauer eingegangen. Kurz zusammengefasst ist die Leuchtkarft ausreichend. Die Frontbeleuchtung ist ausreichend, die Heckbeleuchtung dafür schon sehr schwach.
Insgesamt reicht es in diesem Kapitel zu einer Bewertung von 66,7 %.
iScooter setzt auf eine veraltete App
Im letzten Teil unseres Tests möchte ich noch kurz auf die App eingehen. Der Hersteller empfiehlt die Nutzung der Mini Robot App, die es für Android und iOS gibt. Und nach der Installation der App habe ich mich gefühlt, als wäre ich wieder im Jahr 2011.
Die App hat eine grauenvolle UX und wirkt einfach altbacken.
Dafür bietet die App nahezu alle relevanten Funktionen. So kannst du die Geschwindigkeit einsehen, deinen E-Scooter sperren, die Geschwindigkeit einstellen und den Ladezustand prüfen.
Auch die Restreichweite kannst du über die App sehen und somit ein Gefühl für deine Tour erhalten. Dafür ist die Bedienung nicht wirklich gut, gerade die Stabilität der App ist unterirdisch. Ich kann dir nicht zur App raten, auch wenn diese – wie fast jede E-Scooter-App – eine Bewertung von 3 Sternen hat.
Stattdessen kannst du die Uni Scooter App verwenden, die mehr Funktionen und ein besseres Design bietet. Für die Funktionen vergeben wir 68,7 % im Test. Empfehlen kann ich die App allerdings nicht!
Vor- und Nachteile vom iScooter E9T Max im Überblick
Wir haben den Test nun abgeschlossen. Daher möchte ich dir kurz die Vor- und Nachteile des E9T Max aufzeigen.
- Günstiger E-Scooter
- Gutes Gesamtpaket
- Überzeugende Verarbeitung
- Reichweite von fast 30 km im Test
- Gute Fahreigenschaften
- Vorderradantrieb birgt Herausforderungen
- Veraltete Akku-Technologie
- Schlechte App
Fazit: Der iScooter E9T Max ist ein gutes Einstiegsmodell
Der iScooter E9T Max ist ein E-Scooter der Einstiegsklasse. In unserem Test überzeugt das Modell mit guten Eigenschaften und einem hervorragenden Preis-Leistung-Verhältnis. Auch wenn es zahlreiche E-Scooter mit einer besseren Leistung gibt, so erhältst du nur bei wenigen Modellen so viel E-Scooter für dein Geld.
Dabei gibt es nur wenige Aspekte, wo mich der iScooter persönlich komplett überzeugt. Doch beim wichtigsten Abschnitt, dem Alltagsnutzen, kann der E9T Max überzeugen. Ein geringes Gewicht, gepaart mit guter Leistung und einer akzeptablen Reichweite machen diesen E-Scooter zum perfekten Begleiter für alle, die einen günstigen E-Scooter für die Stadt suchen.