Die nun schon seit einiger Zeit auf dem Markt vertretene eKFV-Version des SXT MAX von SXT Scooters, dürfte sich bereits durch seine Verwendung bei bekannten Sharing E-Scootern wie TIER einen Namen gemacht haben.
Preislich befindet sich der SXT MAX mit einer UVP von rund 1.200€ eigentlich in einer eher höheren Preisklasse als z.B. der generalüberholte Mytier.
Damit gehört der SXT MAX klar zur Premiumklasse der E-Scooter Modelle. Doch ist der Scooter diesen Preis auch wirklich wert?
Der erste Eindruck des SXT MAX
Beginnen wir kurz mit dem Unboxing: Der SXT MAX erreichte uns sehr gut und sicher verpackt. Doch das Paket überhaupt in unsere Testräume zu befördern, war ein kleiner Akt. Das ordentliche Paketgewicht ließ bereits auf die stolzen 23kg schließen, die der Scooter auf die Waage bringt. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Roller ein hochwertiges Ladegerät sowie die Fahrzeugpapiere für die Zulassungsstelle.
Ursprünglicher Plan war, den SXT MAX direkt am selben Tag bei Sonnenschein ausgiebig zu testen. Doch knapp 7 Stunden Ladezeit um den Akku erst einmal voll zu bekommen, machten uns einen Strich durch die Rechnung. Das ist zwar eine vergleichsweise lange Ladezeit im Vergleich zu anderen E-Scootern, doch bei einem Blick auf die entsprechend hohe Akkuleistung kann man sich damit gut abfinden.
Optisch weist der SXT MAX große Parallelen zu bekannten Sharing-Modellen wie Tier oder Lime auf. Und tatsächlich handelt es sich bei ihm auch um die für den Endverbraucher optimierte Version eines der weltweit erfolgreichsten Sharing-Modelle. Inwiefern er diese sogar schlägt, haben wir im Test herausgefunden:
Die technischen Daten des SXT MAX eKFV
Interessant ist beim SXT MAX die Wahl der Bremsen. Der Hersteller setzt auf eine zweifach verbaute Trommelbremse sowie eine elektromagnetische Bremse. Beide Bremsen haben Vorteile: Ein großer Vorteil von Trommelbremsen ist der geringe Verschleiß. Die elektromagnetische Bremsung des Vorderrads sorgt für eine Rekuperation. Die Bremsenergie wird zurückgewonnen und der Akku beim Bremsvorgang wieder aufgeladen.
Ein Vorteil sind zudem die Hartgummireifen, die ein pannenfreies fahren garantieren. Inwieweit sich diese Bereifung durch fehlende Federung auf den Fahrkomfort auswirkt, beschreiben wir später bei der Bewertung des Fahrwerks.
Einige E-Scooter Modelle bieten die Möglichkeit, sich an eine App zu koppeln. Diese App-Anbindung fehlt beim SXT MAX, sodass sich der Fahrer lediglich am Display orientieren kann. Ob eine App tatsächlich notwendig ist, liegt vermutlich im Auge des Betrachters, denn je weniger technisches Zusammenspiel, desto weniger Fehler können auch auftreten.
Einer der größten Vorteile, den der SXT im Vergleich zu seinen Sharing Brüdern wie dem Mytier aufweisen kann, ist die Klappbarkeit des Scooters. So darf er bequem auch in Bus und Bahn mitgenommen werden.
Ein Gesamtblick auf alle relevanten technischen Daten zeigt: In dem SXT MAX steckt einiges an Power.
SXT MAX: Verarbeitung und Design
Der SXT MAX überzeugt durch seine sehr robuste und widerstandsfähige Bauweise. Alle Einzelteile sind fest miteinander verschraubt. Selbst der Klappmechanismus tut nichts an der Stabilität der Lenkerstange, was bei einigen Modellen zum Problem werden kann.
Optisch besticht der E-Scooter durch seinen eleganten schwarz matten Alu-Rahmen und die aufgeräumte Verarbeitung sämtlicher technischen Elemente im Gehäuse, was ihn schlicht und edel erscheinen lässt.
Der große breite Lenker mit gummierten Griffen ist sehr stabil und gut zu greifen. Besonders geschickt verarbeitet ist die am linken Lenker versteckte Drehklingel.
Das Display ist sehr minimalistisch gestaltet und in den Lenker integriert. Es ist sehr gut lesbar und zeigt dem Fahrer Geschwindigkeit, die gewählte Fahrstufe (bei höchster Stufe zusätzlich durch ein rotes „S“ gekennzeichnet) sowie den Akkustand in Balkensystem an. Eine Prozentanzeige der Akkuladung ist lediglich während des Ladens verfügbar, was je nach Geschmack ein kleiner Nachteil des Displays sein kann. Das Display verfügt leider nicht wie z.B. der Soflow SO2 über eine Kilometeranzeige.
Die Steuerung der verschiedenen Fahrstufen und die Beleuchtung erfolgt über verschiedene Drückmechanismen am AN/ AUS Knopf.
Das Abschließen des SXT MAX ist beispielsweise an der Federgabel oder am Lenker mit Hilfe eines Handschellenschlosses problemlos möglich.
Portabilität im Alltag
Seinen Verwandten Mytier und Co. gegenüber punktet der SXT MAX mit einer eindeutigen Verbesserung in Sachen Portabilität: Der E-Scooter hat nämlich einen klappbaren Lenker, was ihn unter diesem Aspekt für den Transport in Bussen und Bahnen eignet. Natürlich lässt er sich somit auch im Kofferraum des PKWs einfacher verstauen.
Eine Sache hat der Hersteller leider hierbei in unseren Augen nicht ganz zu Ende gedacht. Am Schutzblech des Hinterrads fehlt ein Mechanismus, in den der Lenker einrasten kann. Somit lässt sich der SXT Max leider nicht an der Lenkerstange greifen, denn diese klappt somit wieder nach oben. Der E-Scooter muss also trotzdem unter dem Trittbrett angefasst werden. Bei staubigem oder gar nass-matschigem Untergrund bedeutet das, dass sich der Fahrer die Hände schmutzig macht.
Dieses Problem haben beispielsweise der ePowerFun ePF-1 und andere E-Scooter mit Straßenzulassung deutlich besser gemacht.
Das dabei nicht zu vernachlässigende Gewicht äußert sich an dieser Stelle leider als signifikanter Nachteil, denn 23kg lassen sich nicht wirklich einfach und bequem tragen.
Wer sich also für den SXT MAX als Alltagsbegleiter entscheidet, sollte vorher einmal seine täglichen Wege prüfen: Muss ich viele Treppen laufen? Nutze ich oft den ÖPNV in Begleitung meines E-Scooters? Gibt es auf meiner Strecke Aufzüge? Und vor allem: Ist mein Bizeps groß genug für dieses Tier? ?
Der Antrieb und Motor des SXT MAX eKFV
Das Herzstück eines jeden E-Scooters ist ganz klar sein Antrieb. Doch ist er es auch beim SXT MAX?
Die Besonderheit hier ist der Vorderantrieb. Das 36V System mit einer Vorderradleistung von 350 W Nennleistung vom Hersteller sorgt für eine ordentliche Basis. In der dritten von drei möglichen Fahrstufen (drosselbar auf 10km/h, 15km/h und 20km/h) läuft der SXT Max nämlich mit einer Maximalleistung von 690 W auf.
Im Beschleunigungstest lieferte der E-Scooter auch in unseren Tests entsprechend ab. Ohne ruckeln fuhr er sehr weich und mit konstant steigender Geschwindigkeit los. Dabei reichte ein leichtes Antreten zu Beginn vollkommen aus, selbst bei übertreten der maximalen Zuladung von 120kg! Hier merkt man das Arbeitstier. Sogar unser Schwergewichtstest mit 145 Kilo war kaum ein Problem für den E-Roller.
Je nach Akkustand regelt der SXT Max die Geschwindigkeit jedoch etwas herunter, sodass er nicht durchgängig seine Höchstgeschwindigkeit von fast 20km/h halten kann. Diese Drosselung fällt allerdings im Alltag kaum auf.
Auch Steigungen sind mit dem E-Scooter kein Problem. Sogar eine Steigung von fast 20% konnten wir bewältigen, dabei natürlich mit Einbußen um knapp die Hälfte der Geschwindigkeit. Dies liegt unter anderem am hohen Gewicht des Rollers. Geringere Steigungen sind demnach allerdings schon fast ein Klacks für den SXT MAX.
Das Fahrwerk des SXT MAX eKFV
Der SXT MAX verfügt über ein außerordentlich stabiles Fahrwerk mit einer Federgabel am Vorderreifen, dem Hinterreifen ohne weiteres Federbein. Sein breites, gummiertes und leicht perforiertes Trittbrett sorgt für einen sehr sicheren Halt ohne Wegrutschen. Der Fahrer findet unabhängig von seiner Schuhgröße bequem mit beiden Füßen Platz. Der E-Scooter kommt zudem mit recht breiten 10 Zoll Reifen daher, die eine sehr gute Straßenlage und Fahrdynamik mit sich bringen sollen.
Wie wirkt sich das alles in puncto Fahrkomfort aus? Antwort: Absolut positiv! Trotz Vollgummibereifung machen kleinere Schlaglöcher dem SXT Max nichts aus, da die hier fehlende Abfederung durch die großen Stoßdämpfer am Vorderreifen ausreichend abgefangen wird. Die Federgabel am Vorderreifen macht also was sie soll – und das auch noch verdammt gut.
Auch im Agilitätstest schneidet der SXT Max gut ab. Den Pilonen-Test bestand er ohne Probleme, trotz seiner Größe. Einzig anzumerken ist hier der etwas vergrößerte Wendekreis aufgrund der Wuchtigkeit des Rollers.
Insgesamt bringt der SXT Max aber ein absolut sicheres und sehr komfortables Fahrgefühl mit sich!
Der Hersteller gibt eine Lenkerhöhe von 119,4 cm an, die nicht verstellbar ist. Wer sich als recht hochgewachsener Fahrer nicht sicher ist, ob der SXT Max für ihn bequem ist, kann vor Kauf natürlich mal einen Tier Sharing E-Scooter ausprobieren, denn die Maße sind hier quasi identisch.
Die SXT MAX-Bremsen
Der SXT ist mit insgesamt 3 Bremsen ausgestattet. Das Vorderrad wird zum einen elektromagnetisch und zum anderen durch eine Trommelbremse gebremst, welche sich ebenfalls am Hinterrad befindet. Das verspricht eine effiziente Bremsleistung.
Wie gut arbeitet diese Bremsenkonstellation nun wirklich? Unser Fazit: Sie ist extrem zuverlässig!
Die Bremsen am Lenker ziehen bei Betätigung gut an. Im Test bremste der E-Scooter bei einer Geschwindigkeit von knapp 20 km/h bei einer Vollbremsung auf knapp 2m. Bremsweg nur mit der Hinterradbremse lag bei ca. 2,5m und mit der Vorderradbremse bei knapp 3m. Die recht kurzen Bremswege könnten hierbei zudem von dem nicht unerheblichen Gewicht positiv beeinflusst werden. Damit gehört die Bremsleistung des SXT MAX mit zu den besten, die wir bisher gesehen haben. Durch das hohe Gewicht bremst er sogar stärker als der SoFlow SO2!
Akku und Reichweite im Alltag
Ausgestattet ist der SXT MAX, wie schon erwähnt, mit einem 36 V 12,8 Ah reichweitenstarkem Lithiumakku. Das mitgelieferte Ladegerät lädt den Akku mit 2A in ca. 6 – 7 Stunden an der Haussteckdose voll auf. Das ist natürlich eine sehr lange Ladezeit, die bei Planung der Nutzung des E-Scooters somit immer berücksichtigt werden muss. Es empfiehlt sich daher, den Scooter über Nacht zu laden.
Die angegebene Reichweite von 40 km (bei einer Zuladung von 70kg), die bei einem solchen Akku durchaus realistisch erscheint, kann der E-Scooter unter Umständen tatsächlich erreichen. In unserem Test schaffte er mit einer Zuladung von 83 Kilo 35 km, bis der Akku eine neue Ladung benötigte.
Die tatsächliche Reichweite ist jedoch von vielen Faktoren abhängig und nicht nur von der Zuladung. So variiert die erreichbare Reichweite auch dahingehend, ob der SXT Max im Stadtverkehr mit vielen Starts und Stops oder außerorts genutzt wird.
SXT Max Erfahrungen: Das Fazit
Der SXT MAX gehört definitiv zu den Premiummodellen unter den E-Scootern. Zwar sind sein nicht unerhebliches Gewicht und die damit einhergehende Praktikabilität im Alltag, sowie die lange Ladezeit abzuwägen. Dennoch sprechen Robustheit, Fahrkomfort, Sicherheit und Antrieb absolut für sich.
Der SXT Max ist ein Paradebeispiel dafür, dass der Geschmack beim E-Scooter Kauf absolut entscheidend ist. Es kommt darauf an, worauf Wert gelegt wird.
Aufgrund von stark überwiegend positiven Aspekten überzeugt der SXT MAX insgesamt in allen relevanten Punkten. Es handelt sich bei ihm um einen absolut robusten und treuen Begleiter, der nicht nur ordentlich was unter der Haube hat, sondern trotz super stabilem und recht starrem Fahrwerk keine Einsparungen in Sachen Agilität und Fahrspaß macht. Auch optisch ist der Scooter ein wirklich schicker Hingucker.
Mit ihm bekommt man das Endverbrauchermodell der hochgelobten Sharing E-Scooter an die Hand, allerdings mit dem kleinen, aber für den Alltag entscheidend feinen Unterschied, dass dieser klappbar ist.
Auch wenn der hohe Preis von rund 1.000€ viele abschrecken dürfte: Immer wieder findet man bestimmte Angebote, bei denen der Scooter für unter 900€ erworben werden kann (z.B. hier auf eBay).