Zusammenfassung
Verarbeitung
91 %
Motor
100 %
Alltag
86 %
Fahrverhalten
95 %
Sicherheit
83 %
App
82 %
Gesamt
91 %

Im E-Scooter-Markt hat sich in den vergangenen zwei Jahren ein deutlicher Trend gezeigt, denn immer mehr Hersteller setzen auf teurere und besser ausgestattete E-Scooter. Das gilt insbesondere für die deutschen Marken.

Der Markt für günstige Einstiegsmodelle steht dahingegen nicht im Fokus, oder passende Modelle erhalten schlicht und ergreifend keine weitere Modellpflege. Bei Trittbrett trifft diese Entwicklung nicht zu, denn mit dem Sultan hat der deutsche E-Scooter-Hersteller einen hervorragenden Mittelklasse-E-Scooter im Angebot.

Für einen Zeitraum von drei Wochen durfte ich den Trittbrett Sultan ausführlich testen und möchte dir zeigen, welche Erfahrungen ich mit dem E-Scooter gemacht habe.

Der erste Eindruck zum Trittbrett Sultan

Starten wir mit dem ersten Eindruck zum Trittbrett Sultan. In der Vergangenheit hatten wir bereits die Möglichkeit erhalten, den Trittbrett Kalle zu testen. Bereits das Einstiegsmodell von Trittbrett konnte uns überzeugen. Und auch der Sultan hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck.

Der Karton ist Trittbrett-like, bunt und auffällig. Bereits auf dem Karton kannst du erkennen, um welches Modell es sich handelt. Beim Auspacken blickt man im ersten Moment auf den gut eingepackten E-Scooter- Dieser ist in Plastik Styropor verpackt – das machen andere Hersteller schon nachhaltiger mit Pappe.

Trittbrett Sultan Frontansicht
Der Sultan vermittelt einen guten ersten Eindruck

Der Aufbau des Trittbrett Sultans geht vergleichsweise schnell und auch einfach von der Hand. Etwas überrascht war ich bei der Fixierung des Lenkers, denn hier setzt Trittbrett direkt auf sechs Schrauben – klassisch sind bei den meisten Wettbewerbern lediglich vier schrauben. Nach spätestens 5 Minuten sind jedoch auch diese fixiert und du kannst deinen Sultan direkt anmachen.

Versicherung für den Trittbrett Sultan beantragen

Bevor du deinen neuen Trittbrett Sultan in Betrieb nehmen kannst, musst du ihn versichern. Aus unserer Sicht bietet die Bayerische aktuell eine der besten E-Scooter-Versicherungen am Markt an.

Prüfe nun, ob dein Sultan richtig funktioniert. In meinem Fall war das gar kein Problem. Anschließend habe ich die mitgelieferte Versicherungsplakette, die mir Trittbrett zur Verfügung gestellt hat, befestigt. Nun ging es direkt auch auf eine erste Testfahrt.

Grundsätzlich empfiehlt es sich an dieser Stelle, den E-Scooter einmal vollständig aufzuladen. Zwar werden die Modelle immer geladen verschickt, doch erfahrungsgemäß ist die Ladung nur bei rund 80 %.

Insgesamt hinterlässt der Trittbrett Sultan einen sehr guten ersten Eindruck. Mir gefällt die Verarbeitung und das Design – hier gibt es nicht den Einheitsbrei der chinesischen Wettbewerber. Zudem ist die Verarbeitungsqualität gewohnt gut – hierzu mehr im Test.

Die technischen Details des Trittbrett Sultan im Überblick

Bevor wir mit dem eigentlichen Test zum Trittbrett Sultan starten, lass uns noch einen Blick auf die technischen Details werfen.

Trittbrett Sultan
Trittbrett Sultan
Akku wechselbar
Akkukapazität (Ah)15 Ah
Akkukapazität (Wh)540 Wh
Akkuspannung36 V
AppiOS, Android
BereifungLuftreifen
Bremse hintenElektrische Bremse
Bremse vorneMechanisch
DisplayFahrmodus, Trip, Tempo, Akkustand
Elektrische Bremse
Federung hinten
Federung vorne
Gewicht19 kg
Ladezeit6 h
Lenker verstellbar
Max. Belastung120 kg
Max. Geschwindigkeit22 km/h
Maße (H x B x L)120,0 cm x 69,0 cm x 119 cm
Nennleistung500 W
Reichweite60 km
Reifendurchmesser10 Zoll
Schaltung / GasDaumengas
Spitzenleistung500 W
Steigleistung33 %
Testreichweite51 km
WasserdichtigkeitIP65
WegfahrsperrePer App
Listenpreis799,00 €

Damit bietet der Trittbrett Sultan sehr spannende technische Voraussetzungen. Einerseits überzeugt der E-Scooter auf dem Papier mit Komfortfunktionen wie großen Luftreifen und einer Federung an der Vorderachse. Zusätzlich ist die Herstellerangabe bei der Reichweite mit bis zu 60 km sehr spannend.

Ein Highlight dürfte auch der sportliche Antrieb bei der E-Scooter-Mittelklasse sein. Der erst jüngst von uns getestete Egret X+ bot ein Drehmoment von 35 nm, welches Trittbrett beim Sultan bereits mit 40 nm überbietet. Die Motorleistung gibt Trittbrett mit 500 nm an – hierbei handelt es sich allerdings um die Nennleistung. In der Spitze kann dieser Wert deutlich überschritten werden – und das konnten wir auch messen.

Was mich zu Beginn noch etwas skeptisch machte, waren die verbauten Bremsen. Am Hinterrad gibt es lediglich die elektronische Motorbremse. Am Vorderrad befindet sich dafür eine Trommelbremse. Damit suchen potenzielle Käufer eine mechanische Scheibenbremse vergebens, diese sind erst bei teureren Modellen anzutreffen.

Nun lass uns direkt in den Test des Trittbrett Sultan einsteigen – hier erfährst du, weshalb dieser E-Scooter eine echt gute Wahl darstellt.

Modernes Design und top Verarbeitung überzeugen beim Test des Trittbrett Sultan

Lass uns direkt mit einem meiner Lieblingsthemen anfangen, der Verarbeitung und dem Design. Schaust du auf die E-Scooter, die bei dir im Straßenverkehr bewegt werden, wirst du mit hoher Sicherheit viele Modelle chinesischer Hersteller wiederfinden. Das ist auch nicht verwerflich, da diese Modelle oftmals um ein Vielfaches günstiger sind.

Allerdings weisen diese stets ein gleichbleibendes Design auf. Und genau hier zeigt sich direkt der erste offensichtliche Unterschied zum Trittbrett Sultan, denn dieses Design ist mir bisher nicht begegnet. Besonders cool ist der breite Lenker, der eine gute Position beim Fahren bietet. Durch die integrierten Blinker ist der Lenker noch etwas breiter.

Trittbrett Sultan im Profil
Der Trittbrett Sultan überzeugt mit einem modernen und zeitlosen Design

Die Lackierung ist, wie bei Trittbrett üblich, sehr gut. Mir persönlich gefällt der grau-silberne Lack. Zudem sind beim Test des Sultans keine Macken oder Fehler aufgefallen, was dafür sorgt, dass wir die Lackqualität als sehr gut einstufen.

Bei den Materialien kann ich den Trittbrett Sultan ebenfalls nur loben. Beim Fahren ist kein Klappern zu hören – ein Hinweis auf gute Materialien. Und auch haptisch gibt es keine schlecht verarbeiteten Bauteile. Zwar gibt es auch hier Plastik am hinteren Schutzblech, doch dieses fasst sich wirklich gut an. Und auch die Komponenten sind sehr hochwertig. So gibt es einen starken Markenmotor und einen hervorragenden Controller von Hobbywing.

 

Trittbrett Sultan Lenker Layout
Der Lenker vom Sultan ist breit, hat ein integriertes Display und bietet einen hohen Fahrkomfort.

Das integrierte Display ist im direkten Vergleich zu Wettbewerbern wie dem von uns getesteten VMAX VX5 klein. Allerdings lässt es sich auch bei Sonnenstrahlen gut ablesen und zeigt alle relevanten Informationen. So kannst du auf dem Display folgende Informationen vorfinden:

  • Geschwindigkeit
  • Akkustand
  • Trip-Strecke
  • Fahrmodus

Was uns im Test des Trittbrett Sultan ebenfalls sehr gut gefiel, waren die großen Räder. Hier triffst du auf große 10-Zoll-Räder, die einen hohen Federungskomfort versprechen. Ergänzend hierzu gibt es an der Vorderachse eine Federgabel, die ein noch besseres Fahrergebnis verspricht. Ergänzend hierzu eignet sich der Trittbrett Sultan für eine Gesamtbeladung von 120 kg. Damit dürften wohl die meister Nutzer zurechtkommen.

Trittbrett Sultan mit großen Rädern
Die Räder des Trittbrett sind groß und vorne sogar gefedert

Abgerundet wird das Gesamtpaket von einem Staub- und Wasserschutz nach IP66. Somit ist der Sultan staubgeschützt und bietet einen Schutz vor Strahlwasser – so kannst du deinen E-Scooter auch bei Regen verwenden, ohne Angst vor eindringendem Wasser zu haben. Insgesamt schneidet der Trittbrett Sultan in unserem Test zur Verarbeitung mit 91,4 % ab – einem sehr guten Ergebnis.

Verarbeitung
91 %

Der Trittbrett Sultan überzeugt im Test mit einem starken Motor

Im zweiten Teil unseres Testberichts zum Sultan widmen wir uns dem Motor und dem allgemeinen Fahrverhalten. Bereits vor meinem Test war ich auf die Motorleistung gespannt, denn Trittbrett bewirbt den Sultan als stärksten E-Scooter seiner Klasse. Daher habe ich mich gefragt, wie sich der E-Scooter im Alltag schlägt.

Trittbrett Sultan Titelbild
Der Trittbrett Sultan hat laut Hersteller den stärksten Motor seiner Klasse

Angegeben wird der E-Scooter mit einer Nennleistung von 500 W – das sollte bei dem vollmundigen Versprechen allerdings auch der Fall sein 😉. Spannender finde ich dahingegen die Angabe des Herstellers, dass der Trittbrett ein Drehmoment von mehr als 40 Nm bietet. Im Vergleich hierzu bietet der sehr gute Egret X+ beispielsweise 35 Nm. Der neue Egret GT – hier geht es zum Test des Egret GT – soll dahingegen sogar 62 Nm bieten. Wir sehen also, dass der Sultan hier bereits hervorragende Werte liefert.

Doch was bedeuten diese Daten im Alltag? Ehrlicherweise eine ganze Menge, denn aus meiner Sicht wird der Sultan seinem Versprechen vollends gerecht. Bereits beim Anfahren zeigt mein Testmodell, was Leistung bedeutet. Ab rund 4 km/h beginnt der Sultan zu ziehen und innerhalb weniger Sekunden ist die Reisegeschwindigkeit von 22 km/h erreicht.

Der Trittbrett Sultan nutzt die gesetzliche Toleranz von 10 % aus und bietet eine Geschwindigkeit von 22 km/h. Durch unsere GPS-Messung konnten wir zudem bestätigen, dass es sich um echte 22 km/h handelt.

Auch die Steigleistung gibt Trittbrett mit überragenden 33 % an. Diese konnten wir im Zuge unseres Tests leider nicht testen. Zum Zeitpunkt unseres Tests lag in Braunschweig und Umgebung Schnee, sodass eine Fahrt im Harz ausgeschlossen war. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass Trittbrett diese Werte bewusst angibt. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass der typische Testfahrer bei der Ermittlung der Werte rund 75 kg wiegt. Folglich kann die Steigleistung bei schwereren Fahrern abfallen.

Für unseren Test haben wir unsere typische Steigung getestet. Hier war das Ergebnis sehr gut und der Trittbrett Sultan konnte mit 22 km/h den rund 200 m langen Anstieg meistern.

Trittbrett Sultan meistert Anstieg

Für unseren Test haben wir die Leistung mit der Uni Scooter App gemessen. Hier zeigte der Trittbrett mit vollem Akku eine kurze Spitze von etwas mehr als 1.200 W. Das ist ein hervorragender Wert bei einem E-Scooter dieser Leistungsklasse und führt in unserem Test zur Bestnote. Insgesamt muss ich sagen, dass mich der Trittbrett Sultan hier wirklich überzeugen konnte. Für einen E-Scooter mit einer UVP von 799 € ist die Leistung wirklich hervorragend.

Motor
100 %

Der Trittbrett Sultan bietet eine gute Alltagstauglichkeit

Nun kommen wir zur Alltagstauglichkeit, denn dieses ist für die meisten Nutzer schlussendlich entscheidend bei der Wahl des passenden E-Scooters. Den Trittbrett Sultan würde ich selbst als guten Daily bezeichnen. Er eignet sich also für kurze bis mittellange Strecken. Gerade für das urbane Pendeln ist dieser E-Scooter aus Sicht unserer Redaktion perfekt geeignet.

Um die Alltagstauglichkeit des Modells objektiv zu bewerten, haben wir folgende Aspekte genauer untersucht:

  • Gewicht
  • Akku
  • Normreichweite
  • Testreichweite
  • Klappmechanismus
  • Größe
  • Beleuchtung
  • Größe Trittbrett
  • Zubehör
  • Ladedauer

Lass uns im Folgenden also einen genaueren Blick auf die einzelnen Aspekte werfen. Den Start macht das Gewicht des Sultans, denn mit rund 19 kg ist der E-Scooter kein echtes Leichtgewicht. Allerdings zeigt ein Blick auf den Wettbewerb, dass das Gewicht des durchschnittlichen E-Scooters ansteigt. Zudem korreliert das Gewicht eines E-Scooters mit dem verbauten Akku. Zusätzlich sind hochwertige E-Scooter schwerer als günstigere Modelle.

Wie wir bereits feststellen konnten, ist der Trittbrett Sultan ein hochwertig verarbeitetes Modell und der integrierte 15 Ah Akku mit 540 Wh und 36 V Spannung trägt ebenfalls zum Gewicht bei.

Der Akku versteckt sich im Trittbrett vom Sultan
Der 15 Ah Akku befindet sich im Trittbrett vom Sultan

Doch was bedeuten diese Zahlen im Alltag? Der Hersteller verspricht eine Reichweite von bis zu 60 km. In unserem Test konnten wir diesen Wert nicht erreichen, denn wir haben den Sultan mitten im Winter getestet. Außerdem handelte es sich um ein neues Gerät, sodass der Akku noch nicht über seine vollständige Kapazität verfügt.

Die optimale Akkuleistung wird erst nach einigen Ladezyklen erreicht

Wichtig ist an dieser Stelle, dass ein Akku erst nach rund 5 Ladungen seine vollständige Leistungsfähigkeit entfalten kann. Wir haben ein neues Modell getestet, sodass hier rund 5 % der Akkukapazität noch nicht verfügbar waren.

Bei meiner ersten Testfahrt konnte ich eine Strecke von rund 24 km zurücklegen. Dabei habe ich den Sultan nicht geladen und laut App betrug die Akkuleistung rund 79 %. Die Testfahrt ist bei –3 Grad Celsius erfolgt, sodass wir hier suboptimale Witterungsbedingungen hatten.

Anschließend habe ich den Sultan einmal komplett geladen. Die Ladung hat ca. 6 Stunden gedauert. Anschließend ging es zur nächsten und finalen Testfahrt. Hier konnte ich im Winter rund 34 km zurücklegen. Die Außentemperatur betrug zu diesem Zeitpunkt sogar –6 Grad Celsius, sodass die Rahmenbedingungen wirklich nicht gut waren. Unter Optimalbedingungen, also mindestens 20 Grad Celsius, wäre das Ergebnis besser gewesen. Erfahrungsgemäß beträgt der Abschlag im Winter rund 40 %, sodass ich hier zur Vergleichbarkeit eine Umrechnung vorgenommen habe.

Zur Ermittlung der Testreichweite habe ich also das Ergebnis als 60 % der Reichweite unter Optimalbedingungen angenommen. Somit ergibt sich eine Reichweite von 53,3 km. Den Faktor der nicht ausgeschöpften Akkukapazität habe ich nicht berücksichtigt. Basierend auf meiner Erfahrung dürften in den Sommermonaten Reichweiten von bis zu 54 km realistisch sein. Maßgeblich ist hier auch die Strecke mit Steigungen sowie das Fahrergewicht. Ich wiege 87 kg und habe dicke Wintersachen und Equipment bei mir gehabt, sodass ein Gewicht von rund 95 kg bewegt werden musste.

Klappmechanismus mit kleinen Schwächen

Bisher konnte der Trittbrett Sultan also im Test überzeugen. Etwas verwirrt war ich dahingegen beim Klappmechanismus. Dieser ist aus meiner Sicht nicht ganz so intuitiv, da die Lenkstange nicht direkt am Schutzblech, sondern am Trittbrett – Achtung Wortwitz – befestigt wird. Hast du den Lenker einmal fixiert, lässt sich der Sultan ohne Probleme tragen. Die Mechanik, also der Sicherungsmechanismus an der Lenkstange, ließ sich im Test etwas kompliziert bedienen und lösen. Es handelt sich hierbei um den gleichen Mechanismus, wie bei der Hilde von Trittbrett. Aus unserer Sicht hätte es hier die Lösung von Kalle bereits getan.

Klappmechanismus vom Trittbrett Sultan
Der Klappmechanismus vom Sultan ist nicht ganz optimal gelöst

Wichtig ist im Alltag auch ein Blick auf die Maße. Mit einer Länge von 119 cm ist der Trittbrett Sultan angenehm lang – das sorgt aber auch für die Lösung beim Klappmechanismus. Dafür finden deine Füße bequem Platz. Ich habe Schuhgröße 43 und habe auch bei längeren Fahrten einen bequemen Stand gefunden. In der Breite misst der Sultan 69 cm und ist damit ein echt breiter Alltagsbegleiter. Beim Fahren ist das kein Problem, wer jedoch häufiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, sollte das berücksichtigen. Schlussendlich ist die Höhe von 120 cm aus meiner Sicht sehr angenehm. Mit 178 cm Größe habe ich hier einen bequemen Stand gehabt.

Helles Licht sorgt für sicheres Fahren bei Nacht

In den vergangenen Jahren haben die Hersteller sehr aktiv an der Beleuchtung gearbeitet. Das ist auch sinnvoll und wichtig, denn als Alltagsbegleiter sollte dich dein E-Scooter sicher durch den Straßenverkehr führen. Hier schneiden günstige Modelle erfahrungsgemäß schwach ab, da die Beleuchtung eher notwendiges Übel als sinnvolles Feature ist.

Im Zuge meines Tests habe ich den Trittbrett Sultan auch auf einer Nachtrunde gefahren.

Trittbrett Sultan Beleuchtung bei Nacht
Der Sultan überzeugt im Test mit einer guten Ausleuchtung

Sehr gut ist das integrierte Bremslicht, das eine ordentliche Ausleuchtung schafft. Im vorherigen Bild habe ich die Front- und Heckbeleuchtung gegenübergestellt. Vorder- und Heckbeleuchtung können hier aus meiner Sicht überzeugen. Auch die integrierten Blinker sind sehr hell und auch für andere Fahrer sehr gut erkennbar. Allerdings gibt es keine Blinker am hinteren Schutzblech, sodass Verkehrsteilnehmer hinter dir nur schwer erkennen können, ob du blinkst. Das machen gerade höherwertige Modelle wie der Trittbrett Fritz in unserem Test besser.

Was ich bei Trittbrett – und bei fast allen anderen etablierten Herstellern – schade finde, ist das Fehlen von Erweiterungen. So gibt es zwar Taschen für E-Scooter, doch Adapter, wie du diese bei den Modellen von Micro vorfindest, suchst du hier vergebens. Daher solltest du, wenn du etwas transportieren möchtest, einen guten Rucksack haben. Dafür kommt der Sultan mit einer guten Ausstattung daher. So liefert der Hersteller beispielsweise ein Ventil für die Reifen oder Werkzeug zur Adjustierung der einzelnen Komponenten.

Insgesamt erzielt der Trittbrett Sultan in unserem Alltagstest eine Bewertung von 85,1 % und somit ein gutes Ergebnis. Für Abzüge bei der Bewertung trägt das höhere Gewicht bei. Dieses ist aus unserer Sicht bei einem E-Scooter zum Pendeln jedoch nicht wirklich relevant.

Alltag
86 %

Der Sultan von Trittbrett überzeugt im Test mit einem top Fahrverhalten

Im Folgenden möchte ich dir einen Einblick in das Fahrverhalten geben. Hier war ich wirklich positiv überrascht, denn der Trittbrett Sultan überzeugte im Test mit einer guten Symbiose aus sportlichem Fahrverhalten und komfortablem Begleiter.

Ich bin ein riesiger Freund von E-Scootern mit großen Reifen. Hier ist der Egret X+ beispielsweise hervorzuheben. Dieser hat zwar keine Federung, doch die großen Räder nehmen einen Großteil der Schläge durch die Fahrbahnbeläge weg. Der Sultan kommt mit 10 Zoll großen Luftreifen daher, was erfahrungsgemäß sehr gut ist. Kombiniert mit der Federung an der Vorderachse war ich gespannt, wie sich der E-Scooter auf einem Feldweg schlägt.

Zwar merkt man Vibrationen weiterhin, doch der Fahrkomfort durch die integrierte Federung ist sehr gut. Gerade für den Einsatz im urbanen Umfeld ist dieser E-Scooter perfekt geeignet. Wer dahingegen häufiger über Feld- und Waldwege fährt, ist beim Trittbrett Fritz besser aufgehoben.

Der Sultan präsentiert sich als agiler E-Scooter

Für die Performance-Freunde bietet der Sultan ebenfalls einige Vorteile. So verbaut Trittbrett hier einen 500 W Motor an am Hinterrad. Hierdurch musst du dir keine Sorgen über zu viel Drehmoment beim Anfahren machen.

Das Drehmoment wirkt sich auch auf den Antritt aus. Der Sultan kommt wirklich schnell aus dem Quark und beschleunigt auf die gewünschte Reisegeschwindigkeit. Das gilt insbesondere für den S-Modus. Im Normalmodus ist die Beschleunigung immer noch gut und für den Alltag ausreichend. Was mir bei meinen Testfahrten besonders gut gefallen hat, ist das Ansprechverhalten.

Während andere E-Scooter eine regelrechte Gedenksekunde benötigen, zieht der Sultan beim Betätigen des Daumengases sofort an. So kannst du bequem auf eine rote Ampel zurollen und nach Bedarf wieder beschleunigen. Aus meiner Erfahrung bewegt sich der Sultan hier mit den hochwertigeren und deutlich teureren Wettbewerbern auf einer Ebene.

Grund für das gute Ansprechverhalten ist der Controller, der die Gaseingabe feinfühlig an den Motor weiterleitet. Dieser ist von Hobbywing, einem der führenden Hersteller in diesem Bereich.

Insgesamt erzielt der Trittbrett Sultan im Fahrtest eine hervorragende Bewertung von 95 %.

Fahrverhalten
95 %

Der Trittbrett Sultan überzeugt bei der Sicherheit – Bremsen sind jedoch eine Schwachstelle

Ein E-Scooter mit Straßenzulassung darf unter Berücksichtigung von Toleranzen 22 km/h fahren. Grundsätzlich mag diese Geschwindigkeit nicht besonders aufregend wirken. Allerdings kann es, gerade bei städtischem Verkehrsaufkommen, schnell zu brenzligen Situationen kommen.

Deswegen bewerten wir stets auch die Sicherheit der E-Scooter. Wie gesetzlich vorgeschrieben, verfügt auch der Sultan über zwei Bremssysteme:

  1. Elektronische Hinterradbremse
  2. Mechanische Trommelbremse am Vorderrad

Wer unbedingt eine hydraulische Scheibenbremse möchte, ist hier allerdings falsch aufgehoben. Dafür ist die verbaute Trommelbremse besonders pflegeleicht und erfüllt im Alltag ihre Aufgabe unaufgeregt und zuverlässig.

Die Motorbremse am Hinterrad kannst du über den dazugehörigen Daumenbremsgriff regulieren. Alternativ wird die Motorbremse auch beim Betätigen des Bremsgriffs dazugeschaltet – somit bremst du automatisch immer mit beiden Rädern in einer Gefahrensituation.

Höhere Reichweiten dank elektronischer Bremse

Im Alltag solltest du größtenteils mit der integrierten Motorbremse fahren. Diese ermöglicht vorausschauendes Fahren und gewinnt zudem Energie zurück. Die zurückgewonnene Energie fließt in den Akku und erhöht deine Reichweite. Das Beste an der Motorbremse ist jedoch die Wartungsfreiheit.

In unserem Bremstest haben wir beide Bremsen ausprobiert. Die Motorbremse ist natürlich nicht dafür geeignet, in einer Gefahrensituation zu verzögern. Dementsprechend lang ist auch der Bremsweg von 9,32 m.

Anders sieht es dahingegen beim Bremsvorgang mit der Trommelbremse aus. Hier kommt nämlich sowohl die mechanische Trommelbremse als auch die Motorbremse zum Einsatz. Hier verzögert der Sultan wirklich hervorragend. Trotz leicht nasser Fahrbahn konnten wir in 3,21 m stoppen. Zudem hält der Sultan die Fahrbahn und lässt sich weiterhin gut steuern.

Die weiteren Sicherheits-Features vom Sultan

Abschließend sprechen wir noch kurz über die weiteren Sicherheits-Features. Hier wäre der 20 LUX helle, teilintegrierte und in der Neigung verstellbare Frontscheinwerfer zu erwähnen. Die Ausleuchtung ist gut, wenngleich es auch bessere Ergebnisse in unseren Tests gab.

Was mir dahingegen sehr gut gefällt, sind die hellen Blinker am Lenker. Da der Lenker recht breit ist, kann auch rückwärtiger Verkehr die Blinker einsehen. Allerdings würde ich mich hierauf nicht verlassen. Blinker am hinteren Schutzblech fehlen dahingegen.

Auch verfügbar ist das bereits angesprochene Bremslicht, welches besonders hell ist. Zwar gibt es auch hier hellere LEDs, doch für den Stadtverkehr ist das komplett ausreichend.

Im Bremstest erzielt der Sultan eine Bewertung von 78 % und damit ein gutes Ergebnis. Etwas verfälscht wird die Bewertung durch den langen Bremsweg der Motorbremse. Beim regulären Bremsvorgang kann dies aber problemlos ausgeglichen werden. Mir gefällt die Kombination sehr gut.

Die Trittbrett-App überzeugt mit den wichtigsten Funktionen

Unser letzter Testabschnitt widmet sich der Konnektivität und somit der Trittbrett-App. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich nur selten die Konnektivität-Funktionen der E-Scooter nutze.

Im Apple App Store wird die App mit 3 Sternen bewertet. Das ist vergleichbar mit den Apps der Wettbewerber. Grundsätzlich zeigt sich, dass viele Nutzer keinen echten Mehrwert in den E-Scooter-Apps sehen.

Doch was kann die Trittbrett App überhaupt? Im Grunde kannst du hier auf einige Basisfunktionen deines E-Scooters zugreifen.

Du siehst, welche Strecke du zurücklegst, welche Temperatur der Akku hat und wie es um den aktuellen Ladestand steht. Außerdem kannst du die Firmware über die App aktualisieren, was wirklich gut und sinnvoll ist, um von zukünftigen Updates zu profitieren.

Weiterhin zeigt dir die App auch deine aktuelle Geschwindigkeit an. Solltest du dein Handy mit einer Halterung am Lenkrad fixieren, ist dieses Feature ok. Allerdings gibt es hierfür auch das integrierte Display.

Etwas spannender sind dahingegen die Funktionen im unteren Bereich des Bildschirms.

Trittbrett App

Hier kannst du einstellen, ob du deinen Sultan antreten musst oder direkt losfährst. Zudem kannst du den Fahrmodus auswählen, einige Einstellungen vornehmen sowie den Track nachvollziehen.

Was auch funktioniert, ist das Entsperren und Sperren des Trittbretts über die App. Durch die Kopplung mit der App ist der E-Scooter auch vor Diebstahl geschützt. Was mir persönlich fehlt, ist die Einstellung der Rekuperation. Bei der Testfahrt ermöglichte der Xiaomi Mi Scooter Pro 4 etwa die Einstellung der Rekuperation. So verzögert das Modell automatisch, ohne dass man die Bremse betätigen muss.

Trittbrett App aktuell nicht mehr im App Store

Als wir am 8. Februar die Trittbrett-App im App Store gesucht haben, konnten wir diese nicht mehr finden. Hier werden wir Rücksprache mit dem Hersteller halten und diesen Test aktualisieren. Grundsätzlich kannst du deinen Trittbrett E-Scooter jedoch auch mit zahlreichen anderen Apps verbinden.

Was ich in der App besonders cool finde, ist die Anzeige der aktuellen Spannung. In der Praxis ist es so, dass ein voll vollgeladener Akku eine höhere Spannung als ein nahezu entladener Akku hat. Dementsprechend sinkt mit abnehmendem Akku auch die Spannung und somit die Leistungsfähigkeit. Trittbrett macht dies transparent durch die entsprechende Anzeige in der App.

In unserem Testverfahren bietet die Trittbrett-App nahezu alle relevanten Features. Probleme, wie schlechte Performance oder Instabilität, gehören inzwischen der Vergangenheit an – das war zum Zeitpunkt unseres Kalle-Tests noch nicht der Fall. Folglich erhält die App von uns 93 % für die Funktionen. Ob du die App schlussendlich verwendest, ist die überlassen. Es gibt zahlreiche gute Angebote am Markt, die teilweise noch mehr Funktionen und Informationen bieten.

App
93 %

Die Vor- und Nachteile vom Trittbrett Sultan im Überblick

Abschließend möchten wir noch einen Blick auf die Vor- und Nachteile des Trittbrett Sultan werfen. Ich kann dir bereits im Voraus verraten, dass die Vorteile hier klar überwiegen.

Vorteile vom Trittbrett Sultan
  • Starker Motor mit hervorragenden Fahreigenschaften
  • Reichweite von bis zu 60 km
  • Testreichweite von bis zu 54 km
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Guter Kundenservice und Ersatzteilverfügbarkeit
  • Großer Akku mit 15 Ah
  • Gute App mit vielen Funktionen
  • Große Standfläche
  • Integrierte Blinker am breiten Lenker
  • Sehr gute Bremsleistung
Nachteile vom Trittbrett Sultan
  • 36 V Spannung nicht mehr Maß der Dinge
  • Mit 19 kg kein Fliegengewicht
  • Sehr breiter Lenker ohne Klappmechanismus
  • Keine Blinker am Heck
  • Klappmechanismus nicht ganz leichtgängig

Aus meiner Sicht kann man sich mit den Nachteilen arrangieren. Wichtig ist, dass wir uns bei der Leistung auf den Sultan+ beziehen. Der klassische Sultan ist basierend auf den veröffentlichten Fakten etwas leistungsschwächer – er schafft beispielsweise nur Steigungen bis 20 %.


Fazit: Der Trittbrett Sultan ist ein hervorragender E-Scooter der Mittelklasse

Abschließend kann festgehalten werden, dass der Trittbrett ein wirklich gelungener E-Scooter mit einer ganzen Menge Leistung ist. Zudem ist der Preis aus meiner Sicht wirklich fair. Die wohl wichtigsten Wettbewerber dieses E-Scooter sind der ePowerFun ePF-2, der Streetbooster Sirius, VMAX VX2 Pro sowie der Segway Ninebot MAX G30 D2.

Ich kann dir den Sultan wärmstens empfehlen. Gerade die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der gute Kundenservice von Trittbrett sind ein klarer Vorteil, wenn du lange Freude an deinem E-Scooter haben möchtest. Mit dem Gutscheincode SV10 sparst du 10 € beim Kauf deines Trittbrett Sultan. Gib einfach den Code während der Bestellung ein, um vom Rabatt zu profitieren.


Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.