Bereits mit der Konzernstrategie aus dem Jahr 2018 hat der Volkswagen-Konzern beschlossen, sich zum Mobilitätsunternehmen zu transformieren. Neben neuen, autonomen Fahrservices wie MOIA möchte der Konzern nun auch die Mikromobilität verändern. Hierfür hat SEAT die neue Mobilitätsmarke Mó vorgestellt. Außerdem nutze der Fahrzeughersteller die Möglichkeit, um seinen ersten E-Scooter vorzustellen.

Der E-Kickscooter 65 – elektrifizierter Tretroller aus Barcelona

Volkswagen und seine Marken scheinen aus dem Dieselskandal gelernt zu haben. So fokussiert der Konzern inzwischen auch immer mehr neue Geschäftsbereiche. Insbesondere die Einstiegsmarke SEAT, die insbesondere junge Kundengruppen adressiert, beschäftigt sich intensiv mit der Mobilität der Zukunft.

Eine Lösung für die Mikromobilität sieht Seat in den E-Scootern, die bereits heute das Straßenbild zahlreicher Großstädte prägen. Auch das prognostizierte Marktvolumen von 45 Milliarden US-Dollar Umsatz bis zum Jahr 2025 verdeutlicht, dass es sich um einen gigantischen Wachstumsmarkt handelt, von dem auch SEAT profitieren möchte. Eine Lösung für die Mikromobilität der Zukunft soll der neue E-Scooter E-Kickroller 65 sein. Es handelt sich um den Nachfolger des E-XS, der in Zukunft unter dem Namen E-Kickscooter 25 verkauft werden soll.

Spezifikationen vom E-Kickscooter 65 erinnern an Segway Ninebot MAX G30D

Dieses Modell verfügt über die erforderliche Front- und Heckbeleuchtung. Mit zusätzlichen Seitenreflektoren erhöht SEAT die Sichtbarkeit und somit die Sicherheit im Straßenverkehr. Die weiteren Spezifikationen erinnern uns an den Segway Ninebot MAX G30D, unseren bisherigen Testsieger. So verfügt auch der E-Kickroller 65 über eine Trommelbremse am Vorderrad sowie eine elektronische Bremse am Hinterrad. Auch die Reifen sind luftgefüllt und versprechen ein gutes Fahrgefühl. Aus Sicht der Haltbarkeit können zwar Hartgummireifen überzeugen, doch die Fahreigenschaften sind etwas schlechter.

Beim Antrieb setzt SEAT auf einen 350 W starken Hinterradmotor. Der Monat soll Steigungen von bis zu 20 Grad ohne Probleme überwinden. Außerdem können die Benutzer zwischen drei verschiedenen Fahrmodi wählen und somit effizient, sportlich oder normal fahren.

Produktbild SEAT E-Kickscooter 125
Impressionen zum Design des Kickscooter 125, Produktbilder von Seat

Auch der Name ist beim SEAT E-Kickscooter 65 Programm, denn das Gerät soll bis zu 65 km mit nur einer einzigen Akkuladung zurücklegen. Wir gehen davon aus, dass das Modell über einen 15,8 Ah Akku verfügt – so wie der Segway Ninebot MAX G30D. Schlussendlich wird auch der E-Kickscooter 65 eine Maximalgeschwindigkeit von 20 km/h fahren. Der leere Akku ist nach rund 6 Stunden wieder voll aufgeladen. Sollte unsere Vermutung korrekt sein, dann wieger der E-Kickscooter 65 rund 19,5 Kilogramm.

E-Scooter 125 – erster Elektroroller aus dem Volkswagen-Konzern

Außerdem nutzte SEAT die öffentliche Bühne, um seinen neuen Elektroroller, den E-Scooter 125, vorzustellen. Hierbei handelt es sich um einen Elektroroller für Privatpersonen, der über eine Spitzenleistung von 9 kW verfügt. In der Spitze bringt das Modell rund 240 Newtonmeter auf die Straße.

Durch diesen Antrieb beschleunigt der E-Scooter 125 in nur 3,9 Sekunden von 0 auf 50 km/h. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 95 km. Mit den versprochenen Fahrleistungen ist der E-Scooter 125 der perfekte Begleiter für den urbanen Verkehr. Um dem städtischen Bedingungen gerecht zu werden, setzt SEAT auf einen auswechselbaren Akku. Auf diese Weise können die Nutzer das Modell in der Stadt parken und den Akku in den eigenen vier Wänden laden.

Auf dem E-Scooter 125 können bis zu zwei Passagiere fahren. Ausreichend Platz für einen zweiten Helm gibt es unter dem Fahrersitz. Außerdem können die Passagiere ihre Smartphones während der Fahrt aufladen. Hierfür gibt es zwei separate USB-Ladestecker.

Der neue Mobilitätsdienst SEAT Mó

Außerdem hat SEAT den Mobilitätsdienst Mó vorgestellt. Nutzer können mithilfe der entsprechenden App auf den Service zurückgreifen und ihr Fahrzeug orten. Zusätzlich lässt sich der aktuelle Ladestand abrufen und der generelle Status des E-Scooter 125 abrufen.

Bereits im Juli 2020 will SEAT eine angepasste Version des E-Scooter 125 veröffentlichen und in einem eigenen Sharing-Angebot vertreiben. Neben einem Top-Case verfügt die Sharing-Version auch über eine Smartphonehalter und über eine etwas andere Lackierung.

Da der Sharing-Dienst bereits im Juli startet, sollte sich das Modell bereits in der Produktion befinden. Allerdings hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben, wann die Fahrzeuge für die Privatkunden zur Verfügung stehen.

Fazit: Neue Modelle sollen SEAT bei der Mobilitätswende helfen

Bisher hatte SEAT ausschließlich den Kickscooter E-XS im Angebot. Diesen fanden interessierte Kunden bei ihrem SEAT-Partner vor. Allerdings hat der Hersteller hier den Trend verschlafen und das Gerät verfügt über keine ABE. Insbesondere die Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h trägt dazu bei, dass der Kickscooter E-XS nicht für die Straße geeignet ist. In Zukunft soll das Modell zudem unter dem Namen E-Kickscooter 25 vermarktet werden.

Auch der E-XS kam von Segway, dem größten E-Scooter-Hersteller der Welt. Sollten die Spezifikationen vom E-Kickscooter denen des Segway Ninebot MAX G30D entsprechen, können wir uns auf einen hervorragenden E-Scooter freuen. Allerdings muss SEAT hier ein Auge auf den Preis legen, denn unseren Testsieger aus dem Hause Segway bekommt ihr bereits ab 748 Euro auf eBay.


Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.