Beim Kauf eines E-Scooters gibt es verschiedene Faktoren, die unsere Kaufentscheidung beeinflussen. Hierzu gehört im ersten Schritt das Design des Modells. Bereits an zweiter Stelle kommen rationale Entscheidungskriterien wie Reichweite oder Motorleistung. Eine gute Reichweiter spielt daher eine tragende Rolle. Doch ist die Kaufentscheidung erst gefallen, so müssen wir den Akku weiterhin pflegen, um möglichst lange Freude an unserem E-Tretroller zu haben. Im Folgenden erhältst du die wichtigsten Informationen rund um das Thema E-Scooter-Akku.

Welche Akkusorten gibt es bei E-Scootern?

Einfach gesprochen ist der Akku einer der fundamentalen Bestandteile unseres E-Scooters. Ist dieser entladen, nicht eingebaut oder defekt, dann ist auch ein E-Roller nichts anderes als ein normaler Kickroller. In der Praxis setzen die Hersteller auf verschiedene E-Scooter-Akkus. Folglich können wir auch verschiedene Reichweiten, Leistungen und Ladedauern beobachten. Insgesamt können wir zum aktuellen Zeitpunkt drei verschiedene Arten von E-Scooter-Akkus.

Diese 3 Arten von E-Scooter-Akkus gibt es:

  • Der Blei-Gel-Akku
  • Lithium-Ionen-Akku
  • Lithium-Polymer-Akku

Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Akku-Versionen im Detail vor.

Das Auslaufmodell: Der Blei-Gel-Akku

Beim Blei-Gel-Akku handelt es sich rein technisch gesehen um ein Auslaufmodell. Diese Akku-Technologie existiert bereits seit dem 19. Jahrhundert. Allerdings kommt jede Technologie zu einem Zeitpunkt an seine Grenzen und diese hat dieser Akku bereits erreicht.

Grundsätzlich gilt das Blei-Gel-Akku als besonders robust und erweist sich zudem als kälteresistent – ein großer Vorteil gegenüber anderen Akkumulatoren. Nichtsdestotrotz überwiegen die Nachteile in Form des hohen Gewichts sowie der zu geringen Energiedichte. Letztere ist auch ein Grund, weshalb die Ladezeiten bei einem Blei-Gel-Akku signifikant höher als bei Akkus, welche auf einer anderen Technologie basieren, sind. Außerdem hören diese Akkus nicht automatisch mit dem Laden auf, sobald die maximale Ladeleistung erreicht wurde.

Der Lithium-Ionen-Akkus ist der beliebteste E-Scooter-Akku

Blicken wir auf die meisten E-Scooter, die sich aktuell am Markt befinden, dann besitzen die meisten Modelle einen Lithium-Ionen-Akku. Hierbei handelt es sich um einen Akkumulator, der besonders kompakt ist und trotzdem eine hohe Energiedichte aufweist.

Bekannt sind diese Akkus vor allen Dingen aus wichtigen Technikgeräten wie Laptops oder Smartphones. Eine Besonderheit dieser Akkus ist die niedrige Selbstentladung. Das bedeutet, dass du selbst in Phasen einer geringen Nutzung kaum einen Verlust an Ladeleistung verzeichnest.

Ein moderner E-Scooter-Akku, der auf der Lithium-Ionen-Technologie basiert, hält im Regelfall um die 5 Jahre. Oftmals sprechen die Hersteller von den Ladezyklen. Ein Ladezyklus beschreibt einen Ladevorgang bis zu 100 Prozent. Moderne Lithium-Ionen-Akkus halten zwischen 500 und 1.000 Zyklen. Allerdings sind die Akku auch nach dieser Zeit nicht zwangsweise defekt. Im Normalfall haben wir auch nach 1.000 Zyklen noch eine maximale Ladekapazität von 50 bis 80 % der Ursprungsleistung.

Außerdem können Lithium-Ionen-Akkus nicht überladen und somit kaputt gehen. Auch eine Memory-Funktion, welche in der Vergangenheit für viel Ärger sorgte, gibt es hier nicht mehr. Hast du alte Akkus bereits mit einer Kapazität von 30 % geladen, dann standen dir anschließend nur 70 % zur Verfügung. Durch das automatische Erkennen der Ladeleistung mussten diese Akkus stets vollständig entladen werden.

Die Zukunft der E-Scooter-Akkus, der Lithium-Polymer-Akku

Die wohl neuste Technologie in Sachen Akkus sind die Lithium-Polymer-Akkus. Diese ähneln stark den Lithium-Ionen-Akkus. Allerdings gibt es einen entscheidenden Vorteil, denn ein solcher Akku ist formbar. Dementsprechend lassen sich die Lithium-Polymer-Modelle besser an die unterschiedlichsten Formen anpassen.

Nichtsdestotrotz konnte sich das Modell bisher nicht vollends durchsetzen. Grund hierfür sind die marginalen Vorteile, die nicht in Relation zu den höheren Kosten stehen.

Hohe Reichweite bei E-Scooter-Akku

Die Reichweite ist eine der wichtigsten Entscheidungskriterien beim Kauf eines E-Scooters. Zwar gibt es immer wieder tolle Modelle am Markt, doch im Normalfall haben diese einen natürlichen Flaschenhals bei der Reichweite.

Maßgeblich für die Angabe der Eigenkapazität des E-Scooter-Akkus sind die Amperestunden (Ah). Die Ah beschreiben die eigentliche Kapazität des Akkus und ermöglichen somit eine einfache und gute Vergleichbarkeit zwischen den Modellen. Je mehr Amperestunden ein Akku besitzt, desto höher fällt die erzielbare Reichweite aus.

Eine andere Leistungsangabe ist die Angabe in Watt. Dabei ist ein Watt das Produkt aus der Stromstärke I und der Spannung U. Das bedeutet, dass eine höhere Watt-Zahl ein guter Indikator für eine hohe Leistungsfähigkeit ist. Allerdings steigt mit einer hohen Leistung auch der Stromverbrauch, sodass sich die Reichweite im Gegenzug reduziert.

Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir uns dazu entschieden, die Leistungsdaten eines Akkus in Ah anzugeben.

Welche Leistung sollte ein E-Scooter-Akku besitzen?

Hier gibt es keine pauschale Antwort, die für jeden Kunden gilt. Allerdings können wir aus unseren Erfahrungen einige Tendenzen ableiten, die eine Unterstützung bei der Kaufentscheidung darstellen können.

Reichweite bei verschiedenen Akkukapazitäten

36V / 12 Ah: Bei Höchstgeschwindigkeit rund 25 km Reichweite
36V / 20 Ah: Bei Höchstgeschwindigkeit rund 40 km Reichweite
36V / 30 Ah: Bei Höchstgeschwindigkeit rund 60 km Reichweite

Allerdings sind dies nur Tendenzen und Indikationen. Die erzielbare Reichweite hängt auch von Faktoren wie der Fahrweise, Geschwindigkeit, Wetter und den Streckeneigenschaften ab.
Erfahrungsgemäß sind E-Scooter mit einer Spannung von 24 V nicht zu empfehlen. Das liegt daran, dass die niedrige Spannung in einem trägen Fahrverhalten resultiert. Die meisten Scooter haben eine Spannung von 36 V. Diese Modelle haben mit einer Motorleistung von 350 W ausreichend Kraft, um die meisten Alltagssituationen zu bewältigen. Am besten sind Akkus mit einer Spannung von 48 V. Zusammen mit einem 350 W oder 500 W Motor machen diese Modelle im Alltag besonders viel Spaß.

E-Scooter-Akku tauchen – wechselbarer Akku kaufentscheidend?

Im nächsten Schritt wollen wir uns etwas genauer mit den wechselbaren Akkus bei den E-Tretrollern beschäftigen. Sind diese wirklich sinnvoll oder gibt es sogar Nachteile, die gegen den Kauf eines E-Tretrollers mit wechselbaren Akku sprechen?

Vor- und Nachteile von wechselbaren Akkus

Grundsätzlich sind wechselbare Akkus ein riesiger Vorteil. Immerhin lässt sich der Akku ohne großen Aufwand ausbauen und einfach laden. Insbesondere Nutzer, die eine Wohnung im Obergeschoss haben, wissen diesen Vorteil zu schätzen. Außerdem lassen sich defekte Akkus schnell ersetzen – das ist besser für den Umweltschutz. Nichtsdestotrotz gibt es auch einige Nachteile. So besitzen Modelle mit einem großen Akku im Regelfall ein fest verbautes Modell – beispielsweise beim Segway Ninebot MAX G30D. Die Ausnahme war bisher der SoFlow SO2. Das Schweizer Modell bietet eine hohe Testreichweite mit 37 km und einen wechselbaren Akku.

Ein weiterer Nachteil, den wir insbesondere beim TREKSTOR EG46010 bemängelt haben, war das nicht abschließbare Batteriefach. So lässt sich der Akku zwar kinderleicht wechseln, doch ein Dieb kann diesen ohne Mühe stehlen.

Vor- und Nachteile von integrierten Akkus

Zeitgleich bieten auch Modelle mit integriertem Akku einige Vorteile. So sind diese normalerweise staub- und wassergeschützt. Zusätzlich haben die Geräte eine längere Reichweite und sind zudem noch günstiger. Außerdem lässt sich auch hier der Akku nach dem Lösen einiger Schrauben ohne weiteres wechseln.

Von Nachteil kann die intransparente Preispolitik beim Hersteller sein. Zusätzlich erfordern einige Modelle wie der MyTier ein spezielles Werkzeug zum Lösen der Schrauben. Dieses stellt im Normalfall nur der Hersteller zur Verfügung. Zusätzlich zeigt uns die Erfahrung, dass Modelle mit einem integrierten Akku im Normalfall schwerer und weniger mobil sind. So etwa der Segway Ninebot MAX G30D.

So schonst du deinen E-Scooter-Akku

Beim Akku handelt es sich wohl um das teuerste Bauteil deines E-Scooters. Dementsprechend solltest du stets auf einige Pflegehinweise achten, um möglichst lange auf den Akku zurückzugreifen.

  • Bedienungsanleitung lesen und Pflegehinweise zum Akku beachten
  • Vor der ersten Fahrt den Akku vollständig aufladen
  • Laden bei einer Raumtemperatur von 5 – 30 Grad Celsius
  • Lagerung des Akkus bei 5 bis 20 Grad
  • Ladung zwischen 80 und 90 % verlängert Lebensdauer
  • Tiefenentladungen vermeiden
  • Den Akku vor Tiefenentladungen austauschen
  • Ersatz-Akku dringend vom Hersteller kaufen
  • Keine defekten Akkus verwenden, um Schäden zu vermeiden
  • E-Scooter-Akku vor Stürzen, hohen Temperaturen und Wetteinflüssen schützen

Wer diese einfachen Tipps berücksichtigt, kann von einer höheren Lebenszeit beim E-Scooter-Akku profitieren.


Seb ist „der Techniker“ unter den Scooterianern. Als Berliner weiß er auf alle Fragen zum Thema E-Scooter eine Antwort, die mit „Ick gloob…“ anfängt. Neben der E-Mobilität ist Seb begeisterter Radfahrer.